Wenn Apple mit GarageBand die Demokratisierung musikalischer Kreativität nun auch auf dem Mac forciert, heißt das dann im Umkehrschluß, daß demnächst Windows XP mit einer absolut idiotensicheren Musikmachlösung aufwartet? Und wenn ja, wie lange wird es dann wohl noch dauern, bis ich die Schnauze endgültig voll von selbstproduzierten Hammertracks habe? Und ist es dann nicht fast schon ökonomischer, sich einen sexy G5 nebst ILife zuzulegen, statt sich via konsumverzicht die Vollversion von Cubase SX nebst ein paar sexy Hardware-Klangerzeugern zuzulegen? Und wieso habe ich Monate gebraucht, um mich in Final Cut Pro reinzufressen, wenn doch mit IMovie alles so einfach geht?

So sehr ILife auch alles vereinfachen mag,
mich frustriert's.

"Hey, der Bekanntheitsgrad von XXX soll in YYY gesteigert werden? Da hab ich die Idee: XXX sponsert den VFL YYY, und läßt Trikots mit Susan Stahnke als Pin-Up vorne drauf drucken. Wie in dem Kalender da. Ist doch die Idee, oder?"

Momente, in denen ich wieder dieses Kratzen im Hals habe.

Gestern Nacht über einem neuen Song
festhängend durch folgenden Gedankengang
zum Lachen gebracht worden:

Ist es nicht irgendwie ironisch, sein halbes Leben damit zu verbringen, ein Audiosignal so sauber und rein wie nur möglich aufzunehmen, nur um dann die andere Hälfte seines Lebens damit zu verbringen, es wieder schmutzig zu machen?

Gestern Abend in geselliger Runde die Feststellung gemacht, daß mein Gehirn immer noch wahnsinnig schnell zwischen guter, böser, belangloser und bedrohlicher Information unterscheiden kann. Und dementsprechend reagiert.

"...als wir damals im Studio für den Jugendchor dieses Duett..."

Das damals von Ronald Reagans Cousin in meinen Kopf eingebaute SDI-System schaltete (wahrscheinlich in Erinnerung an eine geschenkte CD mit jener Aufnahme) schon vor dem fatalen Ende dieses Satzes die höchste Warnstufe autark ein. Und meine Rezeptionsfähigkeiten aus. Automatische Abwehr: Zustimmendes Zwinkern und ein großer Schluck aus der Bierflasche, um die sich meine immer noch schmerzenden Finger krallten. Momente, in denen mein inneres Gehör neuerdings Blumfelds "Jenseits von Jedem" zu rezitieren versucht. Und je länger die abzuweherende Information ist, desto weiter komme ich im Text.

Gestern war's die sechste Strofe...

 

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