Let's face it: Wenn man durch mein Gesicht blickt, kann man in meinen Kopf sehen. Manchmal. In meinem Kopf sieht es aus wie in einem Hotelzimmer. Nicht irgendein Hotelzimmer. Es ist eines dieser Hotelzimmer, die man aus schlechten, amerikanischen Film-Noir-Verschnitten kennt. Mit dunklen Fluren vorne weg, einer beschädigten Holztür, an der lose hängend rostige Zimmernurmmern das Alter verdeutlichen. Innendrin sitzt jemand, der aussieht wie ich. Nur anders. Dieser ich sitzt auf einer durchgelegenen Matratze, die von einem quitschenden Bettgestell getragen wird. Ich blickt eigentlich die meiste Zeit zur Tür, und wartet darauf, daß irgendwas passiert. Wenn lange Zeit nicht passiert, steht ich auf, geht ans Fenster, blickt auf eine lästig flackernde Neonreklame der Firma Chrysler. In der Hoffnung, daß irgendwas passiert. Aber es passiert nichts. Manchmal legt sich ich auch hin, öffnet die Schublade des kleinen, wackligen Nachttisches zur rechten, entnimmt ihr ein kleines, kaputt aussehendes Transistorradio, legt es auf seine Brust, schaltet es ein, und beginnt, wahllos nach einem Sender zu suchen. Nach Botschaften. Stundenlang. Tagelang. Wochenlang. In der Hoffnung auf irgendwelche Antworten. Aber es passiert nichts. Weil ich immer wieder vergisst, daß man ein Transistorradio nur mit Batterien betreiben kann. Und die sind alle.
Natürlich ist dieses Szenario mit ich im Hotelzimmer totaler quatsch. Kein Mensch sitzt stundenlang in einem Hotelzimmer, dreht an einem Radio rum, und sucht Antworten. Gut, es gibt vielleicht Menschen, die das machen, aber die haben meistens auch schon 23 Morde begangen, oder sind Buchautoren auf der Suche nach sich selbst, oder heissen Oliver Kahn und können halt ausser Fußball spielen nichts anderes, als gelangweilt in der Gegend rumsitzen.
Dennoch, mein Kopf scheint mir all zu oft ein einziger, verwackelter Denkprozeß zu sein. Ständig darauf erpicht, das Leben in seine Einzelheiten aufzugliedern, um Prozesse zu begreifen, die man nicht begreifen kann. Und vielleicht auch gar nicht begreifen muß.
Natürlich ist dieses Szenario mit ich im Hotelzimmer totaler quatsch. Kein Mensch sitzt stundenlang in einem Hotelzimmer, dreht an einem Radio rum, und sucht Antworten. Gut, es gibt vielleicht Menschen, die das machen, aber die haben meistens auch schon 23 Morde begangen, oder sind Buchautoren auf der Suche nach sich selbst, oder heissen Oliver Kahn und können halt ausser Fußball spielen nichts anderes, als gelangweilt in der Gegend rumsitzen.
Dennoch, mein Kopf scheint mir all zu oft ein einziger, verwackelter Denkprozeß zu sein. Ständig darauf erpicht, das Leben in seine Einzelheiten aufzugliedern, um Prozesse zu begreifen, die man nicht begreifen kann. Und vielleicht auch gar nicht begreifen muß.
Herr shhhh
am Dienstag, 11. Mai 2004, 09:52