Immer Mittags, wenn ich gerade gedankenversunken (an Frau E., Essen oder Alkohol denkend) meinen Nahrungsbeschaffungsgang durch die verpennten Wildbauschluchten dieser Stadt erledige, kommt mir dieser Mensch entgegen. Mein Ex-, Ex-, Ex-Nachbar aus meiner Ex-, Exwohnung. Seine Abstammung ist mir ein Rätsel. Offensichtlich ist er jedoch weder Italiener, noch Türke - das würde ich Aufgrund meiner italienischen Ahnengalerie sofort riechen.
Er watschelt. Meistens im übergroßen Trainingsanzug. Marke pseudocool: Langsamer als der jämmerliche Rest, der es für seine Belange viel zu eilig hat. Manchmal erkennt er mich wieder. Und dann grüßt er mich. Aber nicht so, wie man das normalerweise macht. Kein "Tach!", oder "Hallo!". "Holla!" wäre ja auch noch OK. Aber nein, für ihn nicht, das wäre zu normal, zu unauffällig. Stattdessen hebt er seine Hand in die Waagerechte, und stößt einen gutturalen Laut aus. Fast wie ein Frosch, auf den man versehentlich tritt. Oder wie ein besoffener Koch, der seinen Lehrling anscheisst, weil die Pilzpfanne anbrennt. "Choida!". "CHOIDA!".
Das Grußwort mitsamt Gestus mutiert zum unfreiwilligen Spektakel. In meinem Kopf macht es "Shhhh!", aber auch das hilft nicht gegen das Machtwort des allmächtigen, omnipräsenten Killernachbarn und die irritierten Blicke der übrigen Passanten. "Choida!".
In solchen Momenten wünsche ich mir, ich wäre jemand anders.
Er watschelt. Meistens im übergroßen Trainingsanzug. Marke pseudocool: Langsamer als der jämmerliche Rest, der es für seine Belange viel zu eilig hat. Manchmal erkennt er mich wieder. Und dann grüßt er mich. Aber nicht so, wie man das normalerweise macht. Kein "Tach!", oder "Hallo!". "Holla!" wäre ja auch noch OK. Aber nein, für ihn nicht, das wäre zu normal, zu unauffällig. Stattdessen hebt er seine Hand in die Waagerechte, und stößt einen gutturalen Laut aus. Fast wie ein Frosch, auf den man versehentlich tritt. Oder wie ein besoffener Koch, der seinen Lehrling anscheisst, weil die Pilzpfanne anbrennt. "Choida!". "CHOIDA!".
Das Grußwort mitsamt Gestus mutiert zum unfreiwilligen Spektakel. In meinem Kopf macht es "Shhhh!", aber auch das hilft nicht gegen das Machtwort des allmächtigen, omnipräsenten Killernachbarn und die irritierten Blicke der übrigen Passanten. "Choida!".
In solchen Momenten wünsche ich mir, ich wäre jemand anders.
Herr shhhh
am Montag, 13. September 2004, 13:15
kayjay kommentierte am 13. Sep, 13:50:
na wenigstens nimmt er sie nicht zu brust, so dass sie dann einer zerquetschten tomate gleich kommen.
shhhh entgegnete am 13. Sep, 13:52:
Ach ne,
das wär ja nicht so dramatisch, weil ich ja ein ganzes Stück größer bin als der Mensch da. Schlimm wär, wenn er ich zum Gruße auch noch umarmen würde. Ich glaub, das wär ein Grund, sich sofort das Gesicht operieren zu lassen.
kaltmamsell kommentierte am 14. Sep, 16:42:
Ein Niederbayer, der "Habe die Ehre, Oida" ganzganzganz schnell sagt?