Die Schattierungen dieses frühen Herbstmontages verfärben meine Sicht auf ein bizarres Wochenende, daß ich heute Früh mit dem Zuziehen der Haustür hinter mir ließ. Nicht ganz, denn in den Knochen steckt's immer noch, und meinen Augenringen nach zu urteilen werd' ich auch noch eine Weile davon haben. Es begann mit einem phänomenal guten Konzert am späten Freitag Abend. Die Leute sind fast ausgerastet. Was bei uns auf völliges Unverständniß traf, denn das taten sie in der Vergangenheit nie. Aber irgendwie scheint uns die Studiozeit zu anderen, selbstbewussteren Menschen gemacht zu haben. Oder waren's dann doch die persönlichen Schicksale, die jeder von uns in den letzten Wochen durchmachen musste? Wie auch immer, es kulmulierte in einer völlig seltsamen Stimmungsschwankung, als wir zu zweit als vorletzte Zugabe die Johnny Cash-Version von "Hurt" zum Besten gaben. Ich an den Tasten, Herr W. am Mikrophon. Und in der ersten Reihe meine Exfreundin nebst ihrem Anstandswauwau, den ich als "Ersatz" für meine Wenigkeit immer noch nicht ganz verdaut habe. Sie hat mich mit einem Hamster ersetzt, aber naja. Die Kuschelrock/Pietätsatmosphäre hat mich zur genüge abgelenkt in jenem Moment, aber irgendwie tat's doch weh. Aufheiternd war da nur die Erinnerung an die Worte einer sehr, sehr netten Person, die den Hamster nebst Ex begutachtete, und mir dann zuflüsterte: "Hey, also daß Deine Ex jetzt auf Blümchensex steht kann ich nun wirklich garnicht nachvollziehen!". Wie auch immer, ich steckte in meinem nassgeschwitzten Anzug fest, hatte eine frische Dosis Selbstbewusstsein im Bauch, und hab' mich streckenweise sogar ganz Hahn-im-Korb-like gefühlt, obwohl über 75 Prozent der mich umgebenden Damen eigentlich garnicht in meine Interessensschemata passten.
Aber der Moment zählte. Und der Moment war verdammt noch mal gut. Weil die Erinnerung an diesen Moment mir die Gewissheit gibt, daß ich genau das Richtige mache. Für den Moment.
Der Rest des Wochenendes: Mit Arbeit gespickt. Was auch gut so war, denn wer weiß, auf was für Gedanken ich nach dem fulminanten Freitag noch gekommen wäre.
Aber der Moment zählte. Und der Moment war verdammt noch mal gut. Weil die Erinnerung an diesen Moment mir die Gewissheit gibt, daß ich genau das Richtige mache. Für den Moment.
Der Rest des Wochenendes: Mit Arbeit gespickt. Was auch gut so war, denn wer weiß, auf was für Gedanken ich nach dem fulminanten Freitag noch gekommen wäre.
Herr shhhh
am Montag, 15. September 2003, 09:54