Mit dem derzeitigen Personalexodus verschwindet - rein strukturell betrachtet - auch die Generation der Puffgänger und Föhnfrisuren im Popgeschäft
Natürlich freut man sich bei der TAZ darüber, daß die BWLer, die uns seit der Erfindung der "Compilation" konsequent die Popmusik versaut haben, abdanken. Aber daß deren Nachfolge eine Horde kleiner, kreativer Spinner ist, wage ich zu bezweifeln. Pop will sell itself - auch 2004.
Natürlich freut man sich bei der TAZ darüber, daß die BWLer, die uns seit der Erfindung der "Compilation" konsequent die Popmusik versaut haben, abdanken. Aber daß deren Nachfolge eine Horde kleiner, kreativer Spinner ist, wage ich zu bezweifeln. Pop will sell itself - auch 2004.
Herr shhhh
am Freitag, 23. Januar 2004, 12:15
waldar kommentierte am 23. Jan, 13:11:
ich denke nicht
dass in naher zukunft die guerrillia-horden der "we-are-oh-so-indie"-labels spriessen werden und die "großen brüder (oder schwestern)" wohlwollend nickend sagen: "ja, passt scho', wir hatten ja ne schöne zeit..."nein, nein, auch wenn sich gerade das personalkarussell auf erwachsenengeschwindigkeit dreht, alles wird pop und will auch dementsprechend vermarktet werden.
das können die indie-labels leider/zum glück nicht leisten...
der durchschnitts-geiz-ist-geil-saturn-kunde wird vergeblich auf den chartsbreak bei pro sieben music warten, wenn kompakt jeannette und co vermarkten wollen/sollen.
majors sollen bleiben. werden bleiben. müssen bleiben. damit der indie hörer sagen kann: do host recht und i mei ruh!
shhhh entgegnete am 23. Jan, 13:18:
Ne,
lassen Sie sich mal da nicht von veralteten Strukturen täuschen. Hypothetisch, und teils ja auch schon Realität: Labelstrukturen werden gebrochen. Die Indies, die kleinen, versuchen als Kreativzelle Label-, Verlagsarbeit und Booking unter einen Hut zu bringen, eventuell sogar Management. Und eröffnen sich so zwangsläufig auch neue Vetriebskanäle. Alles wird wie neu sein.
waldar entgegnete am 23. Jan, 13:41:
die bombe explodiert
trotzdem nur mit spätzünder, wenn die denn nicht nur verpufft...mag sein, dass kreativzellen die chance für musik sein können, aber eben nur für segmente von musik. um den mainstream wird man auch in zukunft nicht herum kommen. der will vertrieben sein und an dieses
heisse eisen wird sich auch nicht das breitgefächertste label wagen. aus angst, treue kunden zu verprellen.
generell muss ich aber sagen, dass mir die entwicklung gefällt.
labels wie lado gefallen mir sehr gut! die haben ja auch mit ihrer ladomat-jubeltour bewiesen haben, dass sie ganz alleine bands unterstützen, großziehen, bewerben, vertreiben und konzerte samt orga veranstalten können.
weiter so am standort!
shhhh entgegnete am 23. Jan, 13:44:
Prognosen.
Mal ganz weit in die Zukunft geblickt werden sich die Vetriebskanäle der großen so oder so verschieben. Weg vom Handel, ran an den Konsumenten. Wie auch immer, ob mit Itunes, Phonoline oder sonstigem Schmuh. Die Zeit wird kommen, wo das Wort "Händlerabgabepreis" verklingen wird. Jede Wette.