Michael J. Fox stand als gutes Gewissen hinter mir. Ich sah ihn im Badezimmerspiegel. Es war schwer, ihn im Auge zu behalten, da seine Parkinsonerkrankung mittlerweile doch recht weit fortgeschritten war. Wesentlich weiter fortgeschritten, als ich es noch von der "The Comedy Central Roasts Denis Leary"-Ausstrahlung in Erinnerung hatte. Er zitterte.

"Hey, ich bin Dein schlechtes Gewissen!" quäkte er. Ich blickte erstaunt durch den Spiegel zurück. Oder wollte es zumindest. "Wieso schlecht? Du bist doch mein gutes Gewissen!". Michael versuchte ruhig zu bleiben, doch er wackelte immer noch unkontrolliert von rechts noch links hinter meinem Rücken. "Dinge ändern sich, Herr Shhhh. Auch für Dich!" Mein Blick wurde strenger. "Moment, Mike, das sagts Du? Jemand der mit 40 immer noch so aussieht wie damals bei 'Back To The Future'? Wie alt warst Du da? Zwanzig? Und jetzt siehst Du immer noch so aus. Hast Du Dich liften lassen?"

Er blieb plötzlich ruhig, verharrte. Sein dämliches Grinsen, das er eben noch aufgesetzt hatte, verschwand zwischen den Zahnpastaflecken meines Alibert-Spiegels. "Hör zu, Shhhh, Du kannst eine Veränderung nicht an Äusserlichkeiten festmachen. Es passiert von Innen. Was glaubst Du, warum ich so unkontrolliert wackle?". "Weil Du Parkinson hast?" antwortete ich mit leicht gereiztem Unterton. "Nein, weil Du gerade den Halt verlierst! ich bin Dein Gewissen. Erinnerst Du Dich? Ein Abbild Deines Inneren. Und Du wankst und schwankst, Junge."

Ich schloss die Augen, benetzte mein Gesicht mit eiskaltem Wasser, und hoffte, daß die Stimmen endlich aufhören würden. Daß mich die abgehalfterten Hollywoodstars endlich in Ruhe lassen würde. ich duschte, zog mich an, verlies die Wohnung, und stieß beim zuziehen der Haustür auf Christopher Walken, der mich mit einem herzlichen Schlag in die Magengrube begrüßte.