Meine Kindheit war von Katzen geprägt. Dank meiner Mutter, die wohl seit ihrer Geburt im Katzenschutzbund aktiv war. Es drehte sich im Haushalt meiner Eltern alles nur um Katzen, Katzenhaare, Katzenklos, Katzenspielzeug, Katzenkratzbäume, Katzenschlafplätze und Katzenfutter. Eine regelrechte Katzenmanie, die mal niedlich anzuschauen war, manchmal aber auch an Wahn grenzte ("Lass Deine Zimmertür offen, wegen der Katzen!"). Bis zu dem Tag, an dem ich die elterliche Herberge klammheimlich verließ.

Viele Dinge, die mich an meine Kindheit erinnern, versuche ich als Erwachsener zu meiden. Klare Suppen zum Beispiel. Oder Fahrstühle. Oder Pansen. Oder Damenperrücken. Oder Tennisbälle. Oder Stützräder. Oder offene Toilettentüren. Aber Katzen mag ich immer noch sehr gerne. Irgendwie.

Ich liebe diese Eigenwilligkeit, dieses Wechselspiel zwischen "Ich lass mich gerne Kraulen und schmuse mit Dir" und "Komm mir nicht zu nahe, sonst kratz ich Dir irgendwas aus". Ich mag die Anmut dieser Tiere, die Geschmeidigkeit, die Schnelligkeit, die Eleganz, die Wärme und die Sinnlichkeit. Und die Tatsache, daß diese Eigenschaften im Bruchteil einer Sekunde umkippen und sehr gefährlich werden können. Wenn man nicht aufpasst. Oder den Felltiger schlecht behandelt.

Katzen sind eigenwillige Tiere, und deshalb wesentlich faszinierender und fesselnder als schnöde Hunde, die eigentlich nur dazu da sind, auf's Wort zu gehorchen, blöd in der Gegend rumzuschnuppern, den Besitzer vor die Haustür zu treiben und dann und wann mal das Beinchen zu heben. Kann zwar auch nett sein, ist aber auf Dauer dann doch eher langweilig. Für meine Ansprüche.

Ich kenne hier in der Umgebung eine Katze, in die ich absolut vernarrt bin. Sie wohnt hier irgendwo in der Nähe, und kreuzt meistens nach Feierabend meinen Weg. Sie ist manchmal ein wenig kratzbürstig, das haben diese Tiere ja so an sich. Aber sie ist so ziemlich die atemberaubendste und schönste Katze, die ich je gesehen habe. Hier und da ein wenig unberechenbar, aber immer da, wenn man sie ruft. Und immer dankbar, wenn man sie krault, und ihr wahre Liebe und Zuneigung zukommen läßt.

Manchmal bin ich etwas überfordert, weil ich nicht genau weiß, wie ich mit ihr umgehen soll - denn sie ist ja nicht meine Katze, sondern irgendwie ihr eigener Herr. Wenn sie denn wollte, so würde ich ihr jederzeit einen Platz in meinem Haus und auf meinen Schoß anbieten, sie pflegen und füttern, stundenlang kraulen und mich um sie kümmern. Und ihr vor allem - denn das ist bei Katzen das allerwichtigste - den Freiraum lassen, den Katzen brauchen.

Und das, obwohl ich kindheitsbedingt Katzen eigentlich gar nicht mögen dürfte. Ich mag ja auch keine klaren Suppen. Oder Fahrstühle. Oder Pansen. Oder Damenperrücken. Oder Tennisbälle. Oder Stützräder. Oder offene Toilettentüren.

Ja, es ist Dienstag, das hier ist Katzencontent, und ich gestehe:
Ich liebe diese Katze™.
schnatterliese kommentierte am 3. Aug, 09:43:
ich sach ihnen jetz ma was zu katzen
wenn sie glauben, die besagte katze hätte nicht schon allerlängstens geschnallt, dass sie ein willfähriges opfer sind, dass bei regen, schnee und sonstigem unbill freudigst herz und haus öffnet, dann sind sie auf dem holzweg.
im ernstfall weiss die katze ihre heimadresse, ihre telefonnummer und die pin-nummer ihrer ec-karte seit wochen, needless to say, sie kennt ihre personalausweisnummer ebenso auswenig, wie ihre finanziellen verhältnisse und die schuhgröße.
katzen sind zufallsfreie wesen, die planen alles, auch die fachmännische erlegung eines potentiellen dosenöffners. glauben sie mir. sie befinden sich bereits im fadenkreuz. 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 11:54:
...
Katze auf'm Blechdach, oder wie? 
eria kommentierte am 3. Aug, 09:48:
auch wenn die meinen hunde sind für nichts nütze.... glauben sie es weiter, dem ist aber nicht so... aber die argumente dafür sind bei einer so ausführlichen katzenhuldigung ja nebensächlich. ich hab auch nicht nur eine katze, würde diese egomanischen tiere aber jederzeit für einen hund eintauschen. 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 11:53:
Sie haben bedingt
recht. Hunde sind schlicht und ergreifend pflegeleichter. Aber irgendwie auch nicht dasselbe. Ich mag Hunde durchaus. Aber ich käme nie auf die Idee, mir einen anzuschaffen... 
eria entgegnete am 3. Aug, 12:00:
ehrlich gesagt, regt es mich furchtbar auf, dass ich keine reaktion meines haustiers bekomme -wenn ich was erzähle, der ist das pipschnurzegal... bei meinem hund hab ich wenigstens einen treuen blick und ein paar beller retour gekriegt..

ich hab keinen hund mehr, weil es in einer stadt für mich an tierquälererei grenzt so ein grosses tier, auf ein paar m², zu halten. 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 12:14:
Hamses
bei der Katze mal mit "ins Ohr flüstern" probiert? Oder Zeichensprach, da reagieren die manchmal drauf. Ob sie's verstehen, sei dahingestellt... 
walküre kommentierte am 3. Aug, 09:56:
ja !

aber wieso nur klingt ihre liebeserklärung eindeutig zweideutig ? katzen und frauen haben tatsächlich vieles gemeinsam ... ;-) 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 11:51:
Jep, wahres Wort.
Haare zum Beispiel. Und Krallen. 
walküre entgegnete am 3. Aug, 11:53:
*lächelt* 
fragmente kommentierte am 3. Aug, 10:42:
Jedenfalls ist es eine sehr schöne Liebeserklärung
-egal, worauf es sich bezieht. 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 11:52:
Auf Katzen.
Ist doch offensichtlich. 
Blasebalg kommentierte am 3. Aug, 13:02:
Katzen sind klasse
Außer wenn sie mit frischgeschärften Krallen auf dem Schoß des Dosenöffners liegen und sich wohlfühlen.

Ich sach nur Milchtritt.
Aua.

Trotzdem habbich meine beiden lieb! 
w4 entgegnete am 3. Aug, 14:11:
Juhu!!!
Eine Katzen-Hunde Diskussion!

Ich als darüberstehender Beide-Sorten-Besitzer kann dazu nur sagen:
Beide Tierarten haben ihre eigene Methode, trotz ihrer offensichtlichen Blödheit dem Mensch vorzugaukeln, es stecke Intelligenz dahinter.
Letztendlich geht es beiden Arten ausschließlich darum, Fressen, Trinken, Unterhalung und ab und zu einen Fick zu bekommen (Letzteres natürlich NICHT vom Herrchen). Der eine schafft das mit Loyalität und der ander mit Schnurren und intelligent gucken.

Im Grunde also alles genau wie bei Menschen.

Ob Katzen zu dumm oder zu schlau sind, Befehle zu erlernen, darüber möchte ich mir keine Meinung bilden.

Im Grunde also auch alles genau wie bei Menschen.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von Hunden ist noch, dass man Staubsauger-Vertretern mit ihnen Angst machen und sie zum Dschoggn mitnehmen kann (Die Hunde, nicht die Staubsauger-Vertreter). Das geht auch mit manchen Katzen. Aber nur sehr wenigen. 
walküre kommentierte am 3. Aug, 14:44:
herr shhhh, ein frage off topic: soll die schwarze, jener eines partezettels nicht unähnliche umrandung ihrer zeilen eventuell andeuten, dass sie die schriftliche drohung im footer in die tat umgesetzt haben ??

edit: ah ja, ich verstehe, man experimentiert ! :-) 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 14:47:
Genau.
Freizeitgestaltung. 
walküre entgegnete am 3. Aug, 14:48:
man könnte es auch als fadesse bezeichnen ... :-) 
shhhh entgegnete am 3. Aug, 14:49:
Ganz
so trist ist es dann doch nicht. CSS-Auffrischung am praktischen Beispiel. 
 

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