oder auch BWLer Musiksachverständigen-Gruppe, oder wie auch immer Du in Wirklichkeit heißt. Ich finde es ja herzerfrischend, daß Deine mit hochkarätigen, superkreativen, phantasievollen und vor allem musikbegeisterten Wirtschaftsstudenten besetzte Marketingabteilung diesen genialen Schachzug mit der neuen, dreifaltig gestaffelten Preispolitik entwickelt hat. Klar, 9.99 Euro für eine CD ohne Cover, die geb ich gerne aus. Denn das Cover kann ich mir ja ganz bequem aus dem Internezz laden, und dann schön farbig ausdrucken und nach Lust und Laune zusammenbasteln. Ich kann das sogar noch retuschieren, und das lustige kleine BMG-Logo wegmachen, damit ich nicht immer so herzhaft lachen muß, wenn ich an Dich und Deine wirklich geniale Idee zur Rettung des Tonträgers denke. Ich wär sogar dafür, daß Du nach der nächsten Vorstandssitzung (die ja ohnehin viel effizienter ist, seit Störenfried Timmy Renner Dich verlassen hat), auch noch folgenden Vorschlag von Konsumentenseite durchsetzt: Lass doch bitte auch noch den Siebdruck auf der eigentlichen CD weg. Spart, so wie das deine BWL-Jungs ja zusammengerechnet haben, bestimmt auch noch mal satte 4.99 Euro. Bleiben noch 5 Euro, die ich für die CD bezahlen müsste. Und wenn Du jetzt noch die Musik weglässt, und einfach nur einen blanko-Rohling für 99 Cent in einer Jewel-Box anbieten würdest, dann wäre das natürlich superperfekt, denn dann könnte ich mir die neue 2Raumwohnung-CD, bei der Du ja Deinen frisch entwickelten Schachzug erstmalig umgesetzt hast, unbesorgt aus dem Internezz ziehen, und nur die besten Songs drauf brennen. Und ich müsste kein schlechtes Gewissen haben, weil der Rohling ja von Dir ist. Denk mal drüber nach! Ist 'ne riesen Idee. Musik ist keine Kunst, das wissen Deine Angestellten doch schon seit Jahrzehnten, oder!?!
Herr shhhh
am Dienstag, 31. August 2004, 09:50
Eriador kommentierte am 31. Aug, 10:08:
is nich wahr? machen die? echt? ich glaubs nicht
shhhh entgegnete am 31. Aug, 10:09:
Doch doch.
Seit Montag. 9.99 Euro ohne Cover, 14.99 mit Cover und 16.99 im Digipack mit Bonusmaterial. Völlig bescheuert.
shhhh entgegnete am 31. Aug, 10:11:
Vor allem,
jetzt mal ganz im Ernst, da gibt's bestimmt so Trolle, die mit der 9.99 Euro-CD zur Kassiererin gehen, und sich beschweren, daß da kein Cover drin is.
suna kommentierte am 31. Aug, 10:08:
on/off topic: die bwler sind an allem schuld.
shhhh entgegnete am 31. Aug, 10:10:
Shhhhhhhhht!
Nicht so laut sagen. Wer weiß, ob nicht bei Knallgrau auch einer sitzt. ;-)
suna entgegnete am 31. Aug, 10:21:
och, da muss ich gar nicht erst zu knallgrau gehen... egal, auch aus bwler-sicht bin ich sehr skeptisch: hier sagt man, dass die preisreduktion durch 30% mehr verkaufter cds gedeckt werden müsste, hm, das ist viel.
shhhh entgegnete am 31. Aug, 10:34:
Frau Suna,
ich will mir das gar nicht erst durchlesen. Diese ganze Geschcihte ist sowas von perfide. Es fängt ja schon damit an, daß etwas, das künstlerischen Ursprungs ist, von einer "Industrie" vermarktet wird. Und dann die Sache mit der Preisreduktion und den Mehrverkäufen, um das zu decken: Dem Künstler bleiben davon sowieso nur die paar Cent von der Gema - pro abverkaufter CD. Es ist ja so: Wenn ich als Musiker die Industrie aussen vor lasse, und meine CD einfach so produzieren lasse, dann kostet die mich inkl. Mastering, Booklet und tollem Aufdruck ab einer Abnahme von 5000 Stück rund 1 Euro. Je nach dem wo und wie ich das machen lasse. Wenn ich als Künstler jetzt den Kram auf Tour und über Internezz für 5 Euro verkaufe, hab ich 1. die CD raus - wenn ich denn gut bin - und 2. noch 4 Euro Gewinn gemacht. Würde ich das gemeinsam mit der Indsutrie machen, blieben mir oben erwähnte paar Cent, und vielleicht auch noch ein kleiner Produktinsvorschuss, den ich wieder zurückzahlen müsste. Ich habe bis heute nicht verstanden, wo das Geld hingeht, wenn ich eine CD für 14.99 im Laden kaufe. Zumindest nicht an den Künstler, so viel steht fest...
kayjay entgegnete am 31. Aug, 10:42:
na ja sie müssen noch den transport, die transportlogistik, die lagerung, die verkäuferin, und den chef der verkäuferin, und den chef des cheffes der verkäuferin, und vorallem die werbung noch mit reinrechnen.
shhhh entgegnete am 31. Aug, 10:48:
Herr Kayjay,
is mir auch klar, aber das kann in so einem großen Apparat auf Dauer nicht funktionieren. Sehn wir ja jetzt. Ich find da die Politik der ganz kleinen Labels, die alles im Haus machen, also Promo, Grafik, Vertrieb, wesentlich logischer. Dann könn die von sagen wir mal 11.99 für eine CD meinetwegen auch 7.99 Euro behalten, und den Rest an den Künstler abdrücken, der da verkauft wird. Funktioniert doch eher, als so eine Schwerindustrie, die ja dann letztendlich nur noch massenkompatibles Zeuchs auf den Markt schmeissen kann, weil sich sonst gar nichts verdienen lässt...