Die erste Nacht alleine. War ein ziemlich komisches Gefühl. So komisch, daß ich es irgendwie nicht ausgehalten habe. Raus. Nestflucht. Ein Glück, daß Sommer ist, denn so konnte ich mit Pullover & Co. den ersten Tag vom neuen Rest meines Lebens draussen verbringen. Mit 6 Flaschen Bier aus der Tankstelle, ein paar Zigaretten, und viel, viel, vielzuviel Zeit zum Nachdenken.
Reflektionen im Dunkeln.
Es hat gut getan.
Eine Art Erleuchtung.
Man atmet die kalte, klare Luft und denkt sich:

Sie hat Ihre Gründe.
Sie hat Dir die Gründe genannt.
Du hast nicht zugehört.

Und dann, wenn alles still ist, beginnt man zu verstehen.
Zu Begreifen. Alles wird deutlich. Zeichnet sich vor den diffusen Nebelschwaden der Morgendämmerung ab.

Die letzten zwei Biere lies ich zurück, auf einer Parkbank am Fluß. Mit dem Hintergedanken, daß sich vielleicht jemand anders darüber freut. So wie ich mich über die Erkenntnis gefreut habe.

Und die Ruhe, die ich in dieser Nacht genossen habe, zieht sich durch den angebrochenen Tag. Vielleicht, mit etwas Glück und Selbstbeherrschung, sogar durch das beginnende Wochenende.
Alles ist anders.
Klarer, deutlicher, frischer.
Nicht unbedingt schöner als vorher.
Aber auch nicht schlechter.
Eben anders.
Neu.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma