Herr Shhhh ist im Moment schwerstens unmotiviert. Er sitzt da, in seinem Büro, erledigt mehr oder minder leidenschaftslos seine Arbeit (was ist an Prospekten für Hydraulikschläuche bitte leidenschaftlich?) und träumt so vor sich hin. Von der Popstarkarierre, von ausverkauften Konzerten. Von den tollen Barkeeperinnen in New York. Von Geld, und Drogen. Von einem Sixpack Beck's Gold. Von Freizeit, unendlich viel Freizeit, die er mit sich selbst und mit vielen anderen verbringt. Er träumt davon, daß den ganzen Tag die Sonne scheint, und er nur seine Lieblingsklamotten tragen braucht. Er träumt davon, daß er sich nicht jeden zweiten Morgen rasieren muß, weil eine Naßrasur bei der Kälte keinen Spaß macht. Er träumt vom ultimativen Song, den er noch schreiben wird. Er träumt von der sexy Haushälterin, die ihm die unangenehmen Sachen abnimmt: Wäsche waschen, Spülen, Aufräumen, Einkaufen. Er träumt von Bars, in denen nicht immer das gleiche überhebliche Pack rumsitzt, sondern vielleicht auch mal Menschen mit Substanz. Menschen, mit denen man sich um 3 Uhr Morgens im stockbesoffenen Kopf über die Geruchsbelästigung in den Umkleidekabinen von H&M - ernsthaft - unterhalten kann.
Und dann naht der Moment, wo Herr shhhh seinen Rechner ausschaltet, seine Jacke mit dem "I love NY"-Button überwirft und nach Hause geht. Er schliesst die Tür seines Büros, geht durch den Flur auf die Strasse. Es regnet. Es ist kalt. Zu Hause warten Wäsche und Geschirr. Der Kühlschrank ist leer. Und shhhh ist zu müde, um heute noch den perfekten Song zu komponieren. Lust auf Bars und Parties hat er bei dem Wetter auch nicht. Und NY? Nicht ohne Greencard, und jetzt im Moment sowieso nicht.
Er blickt sich um, und sieht sie. Die Tristesse. Sie lächelt ihn an. Denn sie ist der Grund, warum Herr shhhh von so vielen Dingen träumt. Und shhhh lächelt, denn er denkt sich insgeheim: Wenn alles so wäre, wie ich's mir wünsche, hätte ich keinen Anlass mehr zu träumen...
Und geht Richtung Kneipe next door, um den Feierabend und die Erkenntnis zu geniessen/begiessen.
Und dann naht der Moment, wo Herr shhhh seinen Rechner ausschaltet, seine Jacke mit dem "I love NY"-Button überwirft und nach Hause geht. Er schliesst die Tür seines Büros, geht durch den Flur auf die Strasse. Es regnet. Es ist kalt. Zu Hause warten Wäsche und Geschirr. Der Kühlschrank ist leer. Und shhhh ist zu müde, um heute noch den perfekten Song zu komponieren. Lust auf Bars und Parties hat er bei dem Wetter auch nicht. Und NY? Nicht ohne Greencard, und jetzt im Moment sowieso nicht.
Er blickt sich um, und sieht sie. Die Tristesse. Sie lächelt ihn an. Denn sie ist der Grund, warum Herr shhhh von so vielen Dingen träumt. Und shhhh lächelt, denn er denkt sich insgeheim: Wenn alles so wäre, wie ich's mir wünsche, hätte ich keinen Anlass mehr zu träumen...
Und geht Richtung Kneipe next door, um den Feierabend und die Erkenntnis zu geniessen/begiessen.
Herr shhhh
am Mittwoch, 8. Oktober 2003, 16:48