Als ich Samstag früh aufwuch aufwachte, lag Sam Peckinpah neben mir im Bett. Er roch nach abgestandenem Kaffee und Filterzigaretten, und schnarchte was das Zeug hielt. Ich erschrak nicht, denn Old Sam liegt immer neben mir im Bett, wenn mich irgendetwas physisch belastet. Und ja, ich gebe es an dieser Stelle zu: Andere Männer nennen einen inneren Schweinehund ihr eigen, ich habe stattdessen den brutalsten Westernregisseur aller Zeiten an meiner Seite.
Sam Peckinpah, mit Rückenschmerzen.
Ich stupste ihn an, doch er merkte nichts. Was auch wenig wundert, wenn man es mit so einem harten Knochen wie Sam zu tun hat. Sam schnarchte weiter, seelig, zufrieden. Also beschloß ich aufzustehen, und ihn auf die John-Wayne-Tour zu wecken. Ein Eimer kaltes Wasser würde reichen. Ging aber nicht. Denn da war dieser krampfende, stechende Schmerz in meinem Rücken. Die Nieren, mal wieder! Daran hat Herr Shhhh mindestens einmal im Jahr zu knabbern, meistens kurz vor Frühling, wenn andere Kinder noch im Pulli rumrennen aber Herr Shhhh schon ganz waghalsig die H&M-T-Shirt-Kollektion für den nächsten Sommer aufträgt. Untekühlt duch zu viel Coolness.
Bammm! Ich schlug Sam mit der Faust ins Gesicht. Eher zärtlich als Fest, aber dennoch so stark, daß zumindest meine Knöchel schmerzten. Er schrak auf, schnappte kurz nach Luft, sah mich verdattert an, und stotterte in gebrochenem Deutsch: "Was..., was..., was zur verfickten Hölle willst Du kleine miese Schwuchtel von mir!?!" Sam neigte dazu, in fast jedem Satz zu fluchen. Ich vermutete, daß er an Tourette oder sowas litt, doch irgendwie passte das zu seinem Charakter.
"Herr Peckinpah, ich hab wieder diese dämlichen Schmerzen im Rücken, die Nieren und so! Was mach ich denn jetzt." Sam kniff die Augen zusammen, strich sich mit der Hand durch den Bart und schlug mit mit der flachen Hand auf den Bauch, was ich mit einem "Scheiße!-Ruf quittierte. "Hör zu, Weichei, ersma kein Grund zur Besorgniß. Die verfickten Nieren in Deinem schäbigen Büropupser-Körper dürfen auch mal jammern. Das is nix besonderes. Steve und Marlon hatten das auch oft, und die haben da nicht so viel aufhebens drum gemacht, wie Du. Ich würd sagen, Du stehst jetzt erstma aus diesem Scheißbett auf, ziehst Dir nen Liter Kaffee durch und rauchst ein paar Kippen. Wenn's dann nicht klappt, trete ich Dir einmal heftig in den Arsch, dann geht's wieder." Sam sah mich wartend an.
Marlon Brando, mit Rückenschmerzen.
Ich versuchte aufzustehen, doch es ging nicht. Die schmerzen waren so stechend, daß ich erstmal auf allen vieren ins Bad robbte, mich irgendwie in der Dusche aufraffte, und meinen Rücken unter dem heißen Wasserstrahl entspannte. Es funktionierte. "So wie Du da rumrobbst, wäre das die verflucht beste Sterbesequenz für meinen nächsten Film. Schade, daß ich meine verfickte Kamera nicht dabei habe..." dröhnte es aus dem Schlafzimmer. Meinem Rücken ging es allmählich besser. Ich trocknete mich ab, ging in die Küche, und setzte mit heißes Wasser auf. In der Küche saß der junge Herr Brando, blickte mich argwöhnisch an, und aß rohe Eier. "Hey, ich hoffe für Dich, daß Du gerade Kaffee kochst!", raunzte er ganz Pate-like. "Vergiß es, ich mach mir Tee. Brennesseltee, um genau zu sein. Das treibt." entgegnete ich ihm. "Verdammtes Weichei! Warum fühsr Du Dich auf wie so ein Mädchen?" dröhnte es von der anderen Seite des Tisches. James Dean saß dort, vielmehr nicht am Tisch, sondern drunter.
Ich blickte verzweifelt durch den Raum, und es muß herrlich blöd ausgesehen haben, da ich nicht gerade stehen konnte, sondern aufgrund der Verkrampfung in meinem Rücken eher die Körperhaltung eines Neanderthalers hatte. "Sagt mal, warum habt ihr so ein verdammtes Problem damit?", fragte ich mehr oder minder gequält in die Runde, die durch einen im Türrahmen stehenden Steve Mcqueen komplettiert wurde. "Boy, im Gegensatz zu Dir sind wir richtige Männer. Schmerzen gehen uns am Arsch vorbei. Wir jammern nicht so wie Du, und wir kämen auch nie auf die Idee, uns den Weiberkram anzutun, den Du Dir da gibst..."
Steve McQueen, mit Rückenschmerzen.
Ich blickte Steve mürrisch an und zischte: "Ihr seit aber auch alle schon tot! Bis auf Marlon, versteht sich, aber der ist so gut wie tot. Und ich mach nun mal keinen Hehl daraus, daß mein Rücken weh tut, und daß ich heute lieber liegen bleibe, um das auszukurieren." Marlon blickte mich strafend an: "Wer spricht denn von Deinen Nieren, Weichei? Ich red von dem ganzen anderen Weiberkram. Du rennst ständig in Drogerien, um Dir Feuchtigkeitscremes, Augenkonturengel, Peelingseife, Gesichtsmasken und so einen Scheiß zu kaufen. Herrgott, Sieh mich an, ich bin immer schön gewesen, obwohl ich so einen Drecksmist nicht benutzt habe. Es ist doch so: Du bist in die Frauenzeitschriftenfalle getappt. Du liest, daß sich die Männer pflegen sollen, und daß gepflegte Männer besser ankommen, und deshalb machst Du den ganzen Scheiß mit. Dabei ist das nichts, was man nicht auch mit einem guten Stück Kernseife und klarem, kaltem Wasser in den Griff bekommen könnte!"
James Dean, mit Rückenschmerzen.
Ich kniff die Augen zusammen, dachte an die Finalgon-Rückensalbe in meinem Badezimmer, und stellte mir vor, daß das alles nur ein Traum sei. Als ich die Augen wieder öffnete war die Küche leer. Das kochende Wasser applaudierte im Topf. Ich setzte mir den Brennesseltee auf, ging wieder ins Bad, blickte in den Spiegel, und sah Cary Grant hinter mir stehen.
Cary Grant, ohne Rückenschmerzen.
"Hör nicht auf sie. Ich hab mich auch immer gepflegt, und die Frauen lieben mich jetzt noch." Ich blickte ihn leicht schmunzelnd an. Aus dem Schlafzimmer schrie jemand: "SCHWUCHTELN!!!"
Sam Peckinpah, mit Rückenschmerzen.
Ich stupste ihn an, doch er merkte nichts. Was auch wenig wundert, wenn man es mit so einem harten Knochen wie Sam zu tun hat. Sam schnarchte weiter, seelig, zufrieden. Also beschloß ich aufzustehen, und ihn auf die John-Wayne-Tour zu wecken. Ein Eimer kaltes Wasser würde reichen. Ging aber nicht. Denn da war dieser krampfende, stechende Schmerz in meinem Rücken. Die Nieren, mal wieder! Daran hat Herr Shhhh mindestens einmal im Jahr zu knabbern, meistens kurz vor Frühling, wenn andere Kinder noch im Pulli rumrennen aber Herr Shhhh schon ganz waghalsig die H&M-T-Shirt-Kollektion für den nächsten Sommer aufträgt. Untekühlt duch zu viel Coolness.
Bammm! Ich schlug Sam mit der Faust ins Gesicht. Eher zärtlich als Fest, aber dennoch so stark, daß zumindest meine Knöchel schmerzten. Er schrak auf, schnappte kurz nach Luft, sah mich verdattert an, und stotterte in gebrochenem Deutsch: "Was..., was..., was zur verfickten Hölle willst Du kleine miese Schwuchtel von mir!?!" Sam neigte dazu, in fast jedem Satz zu fluchen. Ich vermutete, daß er an Tourette oder sowas litt, doch irgendwie passte das zu seinem Charakter.
"Herr Peckinpah, ich hab wieder diese dämlichen Schmerzen im Rücken, die Nieren und so! Was mach ich denn jetzt." Sam kniff die Augen zusammen, strich sich mit der Hand durch den Bart und schlug mit mit der flachen Hand auf den Bauch, was ich mit einem "Scheiße!-Ruf quittierte. "Hör zu, Weichei, ersma kein Grund zur Besorgniß. Die verfickten Nieren in Deinem schäbigen Büropupser-Körper dürfen auch mal jammern. Das is nix besonderes. Steve und Marlon hatten das auch oft, und die haben da nicht so viel aufhebens drum gemacht, wie Du. Ich würd sagen, Du stehst jetzt erstma aus diesem Scheißbett auf, ziehst Dir nen Liter Kaffee durch und rauchst ein paar Kippen. Wenn's dann nicht klappt, trete ich Dir einmal heftig in den Arsch, dann geht's wieder." Sam sah mich wartend an.
Marlon Brando, mit Rückenschmerzen.
Ich versuchte aufzustehen, doch es ging nicht. Die schmerzen waren so stechend, daß ich erstmal auf allen vieren ins Bad robbte, mich irgendwie in der Dusche aufraffte, und meinen Rücken unter dem heißen Wasserstrahl entspannte. Es funktionierte. "So wie Du da rumrobbst, wäre das die verflucht beste Sterbesequenz für meinen nächsten Film. Schade, daß ich meine verfickte Kamera nicht dabei habe..." dröhnte es aus dem Schlafzimmer. Meinem Rücken ging es allmählich besser. Ich trocknete mich ab, ging in die Küche, und setzte mit heißes Wasser auf. In der Küche saß der junge Herr Brando, blickte mich argwöhnisch an, und aß rohe Eier. "Hey, ich hoffe für Dich, daß Du gerade Kaffee kochst!", raunzte er ganz Pate-like. "Vergiß es, ich mach mir Tee. Brennesseltee, um genau zu sein. Das treibt." entgegnete ich ihm. "Verdammtes Weichei! Warum fühsr Du Dich auf wie so ein Mädchen?" dröhnte es von der anderen Seite des Tisches. James Dean saß dort, vielmehr nicht am Tisch, sondern drunter.
Ich blickte verzweifelt durch den Raum, und es muß herrlich blöd ausgesehen haben, da ich nicht gerade stehen konnte, sondern aufgrund der Verkrampfung in meinem Rücken eher die Körperhaltung eines Neanderthalers hatte. "Sagt mal, warum habt ihr so ein verdammtes Problem damit?", fragte ich mehr oder minder gequält in die Runde, die durch einen im Türrahmen stehenden Steve Mcqueen komplettiert wurde. "Boy, im Gegensatz zu Dir sind wir richtige Männer. Schmerzen gehen uns am Arsch vorbei. Wir jammern nicht so wie Du, und wir kämen auch nie auf die Idee, uns den Weiberkram anzutun, den Du Dir da gibst..."
Steve McQueen, mit Rückenschmerzen.
Ich blickte Steve mürrisch an und zischte: "Ihr seit aber auch alle schon tot! Bis auf Marlon, versteht sich, aber der ist so gut wie tot. Und ich mach nun mal keinen Hehl daraus, daß mein Rücken weh tut, und daß ich heute lieber liegen bleibe, um das auszukurieren." Marlon blickte mich strafend an: "Wer spricht denn von Deinen Nieren, Weichei? Ich red von dem ganzen anderen Weiberkram. Du rennst ständig in Drogerien, um Dir Feuchtigkeitscremes, Augenkonturengel, Peelingseife, Gesichtsmasken und so einen Scheiß zu kaufen. Herrgott, Sieh mich an, ich bin immer schön gewesen, obwohl ich so einen Drecksmist nicht benutzt habe. Es ist doch so: Du bist in die Frauenzeitschriftenfalle getappt. Du liest, daß sich die Männer pflegen sollen, und daß gepflegte Männer besser ankommen, und deshalb machst Du den ganzen Scheiß mit. Dabei ist das nichts, was man nicht auch mit einem guten Stück Kernseife und klarem, kaltem Wasser in den Griff bekommen könnte!"
James Dean, mit Rückenschmerzen.
Ich kniff die Augen zusammen, dachte an die Finalgon-Rückensalbe in meinem Badezimmer, und stellte mir vor, daß das alles nur ein Traum sei. Als ich die Augen wieder öffnete war die Küche leer. Das kochende Wasser applaudierte im Topf. Ich setzte mir den Brennesseltee auf, ging wieder ins Bad, blickte in den Spiegel, und sah Cary Grant hinter mir stehen.
Cary Grant, ohne Rückenschmerzen.
"Hör nicht auf sie. Ich hab mich auch immer gepflegt, und die Frauen lieben mich jetzt noch." Ich blickte ihn leicht schmunzelnd an. Aus dem Schlafzimmer schrie jemand: "SCHWUCHTELN!!!"
Herr shhhh
am Montag, 22. März 2004, 10:17
moolder kommentierte am 22. Mär, 10:34:
Wenn du Herrn Peckinpah mal wiedertriffst grüß ihn von mir. Scheint ja ein cooler Scheißtyp zu sein.
shhhh entgegnete am 22. Mär, 10:36:
Kann ich gerne machen.
Der Sam treibt sich öfters bei mir rum, hinterläßt Brandlöcher in meinem Teppich und schändet die Katze der Nachbarin.Ansonsten auch mal hier gucken:
http://www.geocities.com/Hollywood/Academy/1912/
miss.understood kommentierte am 22. Mär, 10:35:
und ich
komm gern mal vorbei, wenn jimmy wiedermal in deiner küche unterm tisch sitzt.
luna kommentierte am 22. Mär, 12:06:
und
ich bedanke mich für den jungen marlon - hab bisher meine mutter ignoriert, die da meinte, daß er doch etwas gleichgschaut hot - damals....
shhhh entgegnete am 22. Mär, 12:16:
Gestern noch auf Arte:
Der junge Marlon und die junge Anna Magnani in "Der Mann in der Schlangenhaut". Von Lumet. Paraderolle für den jungen Brando...
luna entgegnete am 22. Mär, 12:19:
gestern war für mich noch
der junge redford in "der clou"
shhhh entgegnete am 22. Mär, 12:21:
Dann sollten Sie
in dem Zuge auch mal nach dem ganz jungen Newman in "Die hellen Lichter der Großstadt" ausschau halten. Und wenn Sie dann man lachen wollen, dann ziehen Sie sich diesen Billardfilm mit Tom Cruise und Paul Newman rein, dessen Namen ich gerade vergessen habe. Der Herr Newman spielt nämlich da die selbe Rolle, nur 50 Jahre später, und dann macht der eigentlich blöde Film auch richtig Spaß. Fast Eddie Felson und so...
schnatterliese entgegnete am 22. Mär, 12:24:
die farbe des geldes
redford: der große gatsby....... auch nicht zu verachten
luna entgegnete am 22. Mär, 12:26:
das geht leider nicht,
weil ich herrn cruise nicht sehen kann - aber selbiges passiert im moment mit stusky und hutch - aber für den "lichter" tipp bedanke ich mich herzlichst
edit:
und hast du die werbung schon gesehen: dustin hoffmann vor dem spiegel, hautcreme oder nicht? + er sagt ca. na, mrs. robinson für Sie reicht´s noch allemal..
:-))
shhhh entgegnete am 22. Mär, 12:30:
Redford mochte ich
nie so gerne, was aber eher an seiner deutschen Synchrostimme lag. Stimmt, "Die Farbe des Geldes". Ich dementer Depp. Und das Orginal hieß auch nicht "Die Hellen Lichter..." sondern "Haie der Großstadt".
luna entgegnete am 22. Mär, 12:32:
dann ersetze ich
die lichter durch haie
miss.understood entgegnete am 22. Mär, 12:38:
und dieser
andere film hiess tatsächlich "die grellen licher der grossstadt".hofmann macht jetzt auch autowerbung. fährt vor der kirche vor, will hinein laufen, tür versperrt, kommt doch rein, steht dann oben hinter dem glas, unten ist die trauung im vollen gange, er klopft an die scheibe und schreit. dann rennt er mit der jungen braut raus, setzt sie ins auto und brettert davon. sie sagt: "danke, daddy." und er sagte: "du bist wie deine mutter."
jaja, werbung ...
shhhh entgegnete am 22. Mär, 12:38:
Frau Luna,
Sie sollen den Film ja nicht wegen dem ollen Cruise gucken, sondern wegen dem hier...shhhh entgegnete am 22. Mär, 12:39:
Alte Säcke in der Werbung.
Da find ich ja den Herrn Bowie für Vittel ganz entzückend...Und was ich ziemlich, ziemlich genial fand, war Gary Oldman vor 4 oder 5 Jahren auf den Plakaten von H&M.
luna entgegnete am 22. Mär, 12:41:
das bedeutet,
daß er reduziert wird...naja, vielleicht hatte er spaß - kohle hat er sicher -ui, du hast u.u. recht, da dürfte herr cruise verschwinden - aber hat er da nicht dann einen schnauzer? langsam denke ich, daß ich den film kenne und die urbedeutung nicht erfasst habe...hm...
also wie jetzt: ursprünglich: die grellen lichter, dann die haie und was ist dann mit der "geldsache" - ???
jetzt kenn ich mich wieder aus: 2x herr newman in alt und eimal neu -
shhhh entgegnete am 22. Mär, 12:45:
Synopsis.
Also, "Die Grellen Lichter der Großstadt" ist eine New York.Hommage mit Michael J. Fox. "Die Haie der Großstadt" ("The Husttler") ist der Billardfilm mit Paul Newman aus den 60ern. "Die Farbe des Geldes" ist ein quasi-Remake aus den 80er/90ern, jedoch eher als Fotsetzung gedacht, und eben besonders witzig, wenn man das Original kennt. Und wo ist Frau Gröner, wenn man sie mal braucht...?