Nach nur 6 Stunden schmerzgeplagtem Schlaf aufwachen und feststellen, daß man einen wichtigen Menschen verloren hat, ist ein ähnliches Gefühl wie morgens mit einem dicken Kater aufzuwachen.

Wie sangen Stereo Total so schön: Plötzlich ist alles anders.

Alles ist leer. Man fühlt sich verbittert. Sitzengelassen. Ausgelaugt. Emotional am Rande eines tiefen Abgrunds. In den man reingeschubst wird, ohne sich dagegen wehren zu können.

Schlimm: Der Alltag geht weiter. Wie immer zur Arbeit. Als wäre nichts gewesen.

Zwischendrin. Die kitschigste aller Vorstellungen wird plötzlich kurz vorher noch wahr: Unter der Dusche vielleicht noch eine Träne vergiessen, damit's keiner merkt.

Weiter. Immer weiter.

Wie sagte Ferris Bueller so schön: "Das Leben geht so schnell an uns vorbei. Wenn man nicht ab und zu mal stehenbleibt und sich umdreht, dann könnte man es glatt verpassen."

Er hat vergessen hinzuzufügen, daß man manchmal einfach hinfällt, und nicht weiter will. Kann. Darf. Soll.

Mit gesenktem Haupt Richtung Arbeit. So tun, als wär nichts. Die, die man kennt, machen die selben Scherze wie jeden morgen. "Hey, hast Du gesoffen!?!". Die, die man besser kennt, ahnen, daß das was anders ist. Daß da plötzlich eine Leere in den Augen zu sehen ist.

Stille.

Man ignoriert's.

Passt nicht zu dem Kerl, traurig zu sein. Der hat bestimmt nur Zanhschmerzen.

Die Sorgenfalten auf meiner Stirn, der traurige Blick, die langsamen Bewegungen sind Narben der Seele. Die jetzt ans Licht kommen.

Die Sonne heilt ja angeblich fast alles.

Scheiß auf die Sonne.

Deftones - for the rest of the day.

 

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