Nicht das mich Chabrol-Filme im Jahre 2003 noch großartig interessieren würden - die alten, die mag ich trotzdem noch - aber wenn jemand wie Melanie Doutey mistpielt, dann muss ich das sehen.

Und ja, offen und ehrlich zugegeben, bei sowas geht meine Selbstsicherheit flöten...

nicht feh nicht reh.

...posten Lieblingsbands, wenn sie sich nach Jahren mal wieder ins Studio begeben:

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Es geht wieder los. Ich muss mich wieder daran gewöhnen. An die Kleinigkeiten. Und die Absurditäten. Sprüche wie "Ha, biste auch wieder im Club. Na herzlich willkommen!". Oder: "Cool, dann können wir ja wieder jeden Abend auf die Rolle gehen, Frauen gucken, Bier trinken". Als ob ich das nicht schon vorher getan hätte.

Nur irgendwie ist es jetzt anders.

Es beginnt schon damit, dass man sich keine Gedanken mehr machen muss, wie der Abend endet. Keine Anrufe mehr a la "Schatz, ich komme so gegen 23 Uhr weil wir noch was trinken gehen wollten!". Oder gar "Willst Du nicht auch mitkommen?".

Eigenverantwortung, da bist Du wieder. Und es setzt sich fort. Keine vorsichtigen Blicke mehr, wenn man im Biergarten der jungen Dame am Nebentisch ständig auf den Hals oder sonst wo hin starrt. Keine schlechtes Gewissen mehr wenn man plötzlich offensiv mit der Kellnerin flirtet, und diese auch noch anspringt. Und: Kein Blick mehr auf die Uhr - denn es ist ja niemand da, der einem den Vorwurf machen könnte, dass man eigentlich früher kommen wollte und dann doch mal wieder zu spät ist.

Zeit für Unvernunft, da bist Du wieder. Burger um 23.30, an einem Werktag. Statt Salat aus dem Kühlschrank. Bierflaschen statt Umhängetaschen. Das schöne dabei: trotzdem noch das Understatement wahren, cool bleiben - ganz im Gegensatz zu den Ehrenmitgliedern des Clubs, die ob der lebenslangen Beziehungslosigkeit jegliche Hemmschwellen verloren haben. Wenn schon laut, betrunken, und jenseits von gut und böse gröhlend durch die Straßen der Stadt laufen, dann bitte mit Stil. Frank Sinatra-Songs statt Schlachtgesänge. Crossgolf statt einfach nur so Scheiben einschmeissen. Silly Humor statt Pöbelei.

Eigentlich ein schöner Gedanke: Ich habe jetzt wieder die Legitimation, dem Erwachsenwerden einfach mal so den Rücken zu kehren. Und ich muß niemandem über die spontanen Rückfälle ins Adoleszententum Rechenschaft ablegen. Ausser dem Apotheker, weil der sich über die Anstaltspackung Aspirin wundert. "Ja, mein Alkoholkonsum ist in den letzten Tagen erheblich angestiegen. und ich rauche zu viel. Aber weisst Du was? Wenn nicht jetzt, wann dann???".

FEHLER: "Ich bin jetzt wieder Single, vielleicht können wir ja mal einen Kaffe trinken gehen. Kannst mich ja mal anrufen. Hier ist meine Nummer."

In die Fehlerfalle bin ich natürlich betrunken getappt. Und die Quittung folgt ohne Umwege:
Anrufe auf dem AB,
Anrufe im Büro.
Was ist denn?
Du wolltest doch,
warum hast Du nicht?
wieso meldest Du Dich nicht?
Gehst Du mir aus dem Weg?

Auch da wieder der Denkfehler bei mir: Dates sind unverbindlich, sofern nichts "schlimmes" passiert, oder nicht klar ist, dass es nur auf das eine Mal reduziert wird!?! Denkste. Dates sind immer verbindlich. Und wenn es nur ein Flirt ist, also harmloser Smalltalk, Geplänkel, irgendwas. Selbst da steckt eine Verbindlichkeit hinter. Spätestens, wenn man sich durch das Rausrücken der Telefonnummer/des Nachnamens kommunikativ entblösst hat. Die persönlichen Daten weiterzugeben entspricht anscheinend dem Signal: Ich will viel mehr von Dir als Du denkst, nicht bloß einfach Kaffee trinken. Und das sind die Momente, wo wir Männer gerne als unverschämte Egoschweine hingestellt werden, weil dann Sätze folgen (müssen) wie:

Du, ich will nichts von Dir.

Selbst wenn's nur um einen Kaffee geht.

Für alle jungen Männer,
die das Lesen,
und UNVERBINDLICH Flirten wollen,
folgender essentieller Ratschlag:

RICHTIG: "...vielleicht können wir ja mal einen Kaffe trinken gehen. Gib' mir Deine Nummer. Ich meld mich bei Dir..."

Am liebsten Infinitiv:

Der Moment bevor der Geruch des ersten Kaffees in die Nase steigt.

Der Moment bevor der Regen aufhört.

Der Moment bevor die Sonne aufgeht.

Der Moment vor dem Reinbeissen.

Der Moment vor dem Krach.

Der Moment vor dem Break.

Der Moment bevor Du den ersten Schluck nimmst.

Der Moment bevor der Durst/Hunger nachlässt.

Der Moment bevor die attraktive Frau nur für Dich/mich lächelt.

Der Moment bevor Wasser kocht.

Der Moment bevor der Geldautomat das Geld ausgibt.

Der Moment bevor die letzte Hülle fällt.

Der Moment bevor Du endgültig weisst, daß Du recht hattest.

 

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