Frau Ennelies und meine Blogmama, die hochverehrte Frau Gröner, is wieder da. War wohl doch nur 'ne kurze Pause. Und ich dachte schon, ich wäre jetzt zur Adoption freigegeben...

Gerade eben in Bezug auf nichtfunktionierende Technik:
"Ich habe die Schnauze sowas von satt!"

Es erstaunt mich immer wieder, festzustellen, wie unangenehm mir die Spezies der Gleichschritttempogeher ist. Mir völlig unbekannte Menschen, die auf dem Fußweg unmittelbar vor, hinter oder neben mir in identischer Schrittgeschwindigkeit meine Bahn kreuzen. Und dann keinerlei Anstalten machen, diese Bahn zu verlassen. Keine Chance, diese Zeitgenossen zu überholen, es sei denn man strengte sich sonderlich an - was wiederum reichlich angestrengt aussehen würde. Warum ich diese Tempodiebe hasse, weiß ich nicht. Werd ich wohl auch nie herausfinden.

Im sumpfigsten aller Stresszustände (Terminabgabe / streikender Drucker), mit einer Laune, die auf Umstehende nicht weniger als stressbedingt stocksauer wirkt, durch ein wunderschönes Kompliment besänftigt werden, ist scheiße.

Nichtmals den Frust lassen sie einem, doo!

Nach Gnocchi a la Bolognese, frustrierenden Frauengeschichten, sorglos sortierten Songarchiven, erschütternden Enthauptungsvideoausschnitten und ruchlosen Reportagen über das Düsseldorfer Ordnungsamt (sowie einem ganzen Stapel bescheuerter Alliterationen) stellt man sich so manche Frage. Warum Folter schlimmer als Krieg ist, zum Beispiel. Oder warum die nette Dame im Uerige den Lappen zum Händeabtrocknen nicht auf Ihrer Schulter tragen darf. "Kreuzkontaminationsgefahr", sagt die auf 25 getrimmte 40jährige blondierte Schnappe vom Düsseldorfer Ordnungsamt zu der alten Frau, die mit flinken Fingern wahrscheinlich schon seit über 30 Jahren die leckersten Käseröggelchen Düsseldorfs zubereitet, und jetzt zu Einwegtüchern greifen muß, weil die Schnappe sonst Anzeige erstattet. Als ob nicht schon genug Papier (für Anzeigen und Einwegtücher) verschwendet würde.

Und dann, irgendwann Spätnachts, wenn der Rotwein die Wirkung eines in Chloroform getränkten Käsebrötchenhändeabwischlappens an den Tag legt, beschliesst der junge alte Mann Berge von Wäsche zu falten, weil das Tagesgeschäft und die mediale Ablenkung ihn mal wieder erfolgreich davon abgehalten haben. Und just in dem Moment, wo er noch überlegt, wie man eigentlich Unterwäsche richtig faltet und ob man das überhaupt machen sollte, pocht plötzlich eine Frage im langsam ergrauenden Hinterköpfchen, die vorher nicht da war.

"Wieso eigentlich?"

Die Nacht endete mit unbefriedigenden Antworten, dem neuerlernten Wort "Kreuzkontamination", sowie der Erkenntnis, daß Japaner Putzlappen auskochen. Das Pochen pochte jedoch weiter, völlig unbekümmert, und es wäre schön, wenn sich das Düsseldorfer Ordnungsamt mal um diese emotionale Ruhestörung kümmern könnte, statt unbehelligten alten Käsebrötchenschmiererinnen die Leviten zu lesen.

 

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