Ansatzweise mal wieder das Gefühl gehabt zu leben.
Gut, die Umstandsvariablen sind unverändert.
Das Deprimierende bleibt konstant in meiner Nähe.
Das Umfeld verhält sich wie erwartet.
Aber die Schutzmechanismen gegen den chronischen Stillstand werden ausgefeilter.
Mein Geist wehrt sich, veranstaltet seine private Karnevalsparty und läßt mich nicht ruhen. Und das ist ein erschreckend gutes Gefühl.
Wenn ich jetzt noch Zeit fände, die Wäsche aufzuhängen, wäre heute ein würdiger Tag.

Singlehaushalt-Alternative: Notstopp bei H&M.
miss.understood kommentierte am 9. Okt, 17:36:
shit,
den singlehaushalt-alternativ-notstopp kenn ich... 
tiny kommentierte am 10. Okt, 09:52:
hm, heute
mag ein guter Tag gewesen sein. Es gibt sogar manchmal ein paar gute Tage hintereinander und dann mag man vielleicht sogar das Gefühl haben: hei, das ist jetzt mein Leben und es läuft doch ganz gut oder sogar gar nicht mehr 'denken'. Und dann. Kommt irgendwas dazwischen. Kommt irgendwas hoch und plötzlich liegt das ganze Elend wieder vor meinen Augen. Und es ist wieder alles schlimm. Richtig schlimm. So wie am ersten Tag. Aber man weiß dann tief im Inneren, dass es doch vorbei geht, dass es diese guten Tage gibt, an denen man lacht und lebt. Und irgendwann gibt es immer mehr solcher Tage und irgendwann vielleicht nur noch. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 10:31:
Und
irgendwann liegt man im Sterben, und denkt sich:
Warum hab ich mir darüber eigentlich Gedanken gemacht?
Manchmal ist Schwermut/Sinnsuche Vergeudung wertvoller biologischer Lebenszeit.
Aber auch nur manchmal...

Oder wie Denis Leary so schön sagt:
Most people think life sucks, and then you die. Not me. I beg to differ. I think life sucks, then you get cancer, then your dog dies, your wife leaves you, the cancer goes into remission, you get a new dog, you get remarried, you owe ten million dollars in medical bills but you work hard for thirty-five years and you pay it back and then -- one day -- you have a massive stroke, your whole right side is paralyzed, you have to limp along the streets and speak out of the left side of your mouth and drool but you go into rehabilitation and regain the power to walk and the power to talk and then - one day - you step off a curb at Sixty-seventh Street, and BANG you get hit by a city bus and then you - maybe - die. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 10:49:
und bisweilen
ist schiffbruch erlitten zu haben selbst schon eine art berufung (t. s. eliott). 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 10:56:
...
Das Leben ist seinem inneren Wesen nach ein ständiger Schiffbruch.
José Ortega y Gasset 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 11:01:
das ist die kakerlaken-theorie
da ist nie nur eine. 
zkoo kommentierte am 10. Okt, 10:22:
grau wie der himmel
liegt vor mir die welt.

köln, ja. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 10:28:
Feststellung:
Bei dem diesigen Wetter sind alle Städte gleich grau.
Nicht unterkriegen lassen. Ist auch nur ein Zustand. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 10:38:
anstellung:
das ausleben grauer zustände ist auch ein zustand. manchmal muß das sein. wer mit dem rücken zu wand steht, hat schließlich alles vor vor sich. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 10:47:
Wer
mit dem Rücken zur Wand steht,
braucht nicht nach Hinten zu schauen.

Graue Zustände können auch reinigend sein,
weil man sich dann besser auf Farben konzentrieren kann.

Und philosophieren auf Restalkohol macht hungrig. ;-) 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 10:51:
mit dem rücken an der wand stehen
führt auf alle fälle zu einem kalten arsch. dagegen hilft die suppenküche, und in der filosofiert es sich immer noch am besten. elend, ich mag dich. 
Zorra entgegnete am 10. Okt, 10:53:
Heute war sowieso gestern... 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 10:57:
was nichts daran ändert
dass heute auch die gute alte zeit von morgen ist. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 10:58:
Stimmt.
Frau Zorra, da haben sie recht.
Aber Zeit ist auch relativ
frau_kollegin kommentierte am 10. Okt, 11:06:
es tut weh.
wers genau wissen will, warum es wehtut:

herzschmerz. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 11:10:
Frau Kollegin,
ich sprach doch gar nicht von Liebeskummer. Zumindest nicht gestern. Das war mehr: "Mein Alltag verhält sich diametral lethargisch zu meiner Befindlichkeit." Aber Liebeskummer is' auch was doofes, da habenSe recht... 
Zorra entgegnete am 10. Okt, 11:12:
Herr shhhh
könntest du mir noch das kursiv-geschriebene erklären. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 11:13:
diametral lethargisch
das ist gut, das ist sehr gut. das ist wie "hunderachtzig-grad-rundumsicht". ahh, die nebel lichten sich. willkommen im zustand. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 11:28:
In dem
Fall dann aber auch:
Der Zustand lichtet sich, willkommen im Nebel!

Frau Zorra, meinst Du das inhaltlich, oder wie es funktioniert? 
miss.understood entgegnete am 10. Okt, 11:31:
shhh & zkoo
liest sich wie ein dream team. 
Zorra entgegnete am 10. Okt, 11:34:
Ja wie
Seelenverwandte oder Blutsbrüder...

@smit3h
beides. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 11:35:
auch aus nebel
entsteht eben manchmal fernsicht. es ist buchmesse, wir sollten sammeln. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 11:41:
Herr Zkoo,
auch Fernsicht endet irgendwo.

Buchmesse: Bin leider weder Russe, noch war ich mal mit Bohlen liiert, geschweigedenn früher mal Pornosternchen. Sogesehen völlig unterqualifiziert für Frankfurter allerlei.

Zorra, eckige Klammer auf, dann i, dann eckige Klammer zu, und am ende des Satzes eckige Klammer auf, dann /, dann i, dann eckige Klammer zu, und alles ist schön schräg!. Und das Zitat war von Norbert, ähh, Herbert, nein, Albert Einstein. Respektive kein Zitat, sondern eine nüchterne Feststellung, die sich aber auch auf den Alltag anwenden läßt. Postboten, Personennahverkehr, Alter, und eben auch Tage. Alles relativ. 
Zorra entgegnete am 10. Okt, 11:45:
Ok
nichts verstanden. Aber macht nichts. Es ist ja alles relativ.

Ah doch jetzt ein Teil verstanden. Der technische, denn den kannte ich schon. 
miss.understood entgegnete am 10. Okt, 11:46:
ich bin auch relativ.
relativ froh. über so einiges. 
großstadtneurotikerin entgegnete am 10. Okt, 11:47:
...
<<<Herr Zkoo,
auch Fernsicht endet irgendwo.

schon wieder ein reinfall. dachte zkoo wäre ne frau. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 11:49:
Ich
war gestern relativ besoffen, sehe das heute aber relativ nüchtern... 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 11:49:
herr shhhh,
in diesem fall endet die fernsicht konkret an der wand vor meiner nase. und dort steht: "hinter dieser wand geht es weiter."

sind das nicht aussichten? ich weiß.

und in frankfurt gibt es menschen, die lesen sogar börsenkurse. da sollte für uns was zu holen sein, wenigstens ein klappentext. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 11:50:
das feminine in mir
ist nur der drang, dauernd recht zu behalten. aber mann muß verzichten können.

danke für die aufmerksamkeit. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 11:59:
Werter Herr Zkoo,
ich mag die Band, deren Namen ich hier nicht ausschreiben will, zwar nicht, aber die überbewertete Frontfrau singt da was von: "...wir können alles was zu eng ist mit dem Schlagbohrer weiten..."

Schauen Sie mal in Ihrer Gehirnschublade links unten nach, da liegt nebem dem Nebelwerfer auch die Hilti und wartet auf Benutzung.

Klappentexte schreiben liegt mir leider nicht, dafür bin ich zu ausschweifend. Es sei denn, auf der Buchmesse würden Din A3 Bücher vorgestellt, dann bin ich dabei. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 12:07:
bester herr shhh,
wenn ich eines ihrer "h" unterschlage, dann nur deshalb, weil eine gute hilti auch führung braucht (ja, liebes publikum, das ist eine art intellektueller wortwitz, hier auch gerne unter dem stichwort "visuelles management" verkauft, aber das ist ein anderes thema). und hinter der wand, das ist das drama, sitzen menschen, die andere menschen in weiter ferne unterstützen. nur eines läßt uns dieses gebäude noch: fernblick durch's fenster auf den kölner dom. ohne buchmesse, allerdings. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 12:15:
Seien
sie froh. Auch der Dom ist eine Perspektive. Ich habe hier nur Gitter und avantgardistische Wellblechfassaden vor der Nase, getrübt vom grauen Himmel. Und wäre froh, wenn es mal neblig wäre - damit diese glasklare Perspektivlosigkeit ein wenig diffuser erscheint... 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 12:22:
apropos diffus
"please return your written answers to the participant, who will bring them with him/her to the AMP. the personal feedback pages serve as essential input in the feedback session during the personal development day."

tja. 15 minuten glasklaren feedbacks sind da gefragt. liest sich auf DIN A4 recht avantgardistisch. und freut mich, weil heute niemand unaufgefordert ein feedback zu meiner laune am arbeitsplatz abgibt. 
shhhh entgegnete am 10. Okt, 12:25:
Ein
Feedback zu meiner Laune am Arbeitsplatz käme einer Abmahnung gleich. Nur gut, daß die Abmahnungsprokura mir obliegt. So kann ich mich täglich selbst geißeln...

AMP? Sind Sie Gitarrenverstärker? 
miss.understood entgegnete am 10. Okt, 12:57:
sorry shhhh,
ich muss dich mal eben als geheimen treffpunkt missbrauchen.

du, herr zkoo, die vera hat unsere liebevoll zusammengetragenen comments gelöscht. da hast du jetzt aber wohl den bogen überspannt. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 13:07:
pssssst
ha, miss, ich sitze schon hier und lache. dabei hatte ich es gar nicht knacken gehört, aber es gibt menschen, die schnappen im stillen über.

achtung. dieser kommentar war politisch fragwürdig. 
zkoo entgegnete am 10. Okt, 14:30:
oh, herr shhhh
ihre nachgehende frage hatte ich dann glatt übersehen, bei soviel fernblick. die antwort ist allerdings simpel: nein.

in jungen jahren hatte ich einen hang zur luftgitarre, jetzt verbietet meine kranken kasse solche späße. 
 

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