Hierhin, wenn Sie in oder um Düsseldorf sind.

Sich von einer Überdosis Grippostad erhoffen, daß die verdammte Erkältung endlich verschwindet, und dann feststellen, daß die seit zwei Wochen konsequent anhaltenden Nackenschmerzen endlich ein Ende gefunden haben ist eine Frechheit. Zumindest stand davon nix im Beipackzettel.

Logische Konsequenz:
Morgen klebe ich mir das ABC-Pflaster auf die Nase.

"Was halten Sie von Spar?

"Weiß ich nich, kenn ich nich, ich bin hier nich aus Deutschland...

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Die neue Deutsche Poprevolte betrat am Samstagabend schüchtern die Bühne der Kleingroßstadt. Und lobotomisierte innerhalb weniger Sekunden ein leider viel zu unzahlreich erschienenes Provinzpublikum. Von Spar. Vier Jungs in den frühen 20igern, jetzt schon gelangweilt vom deutschsprachigen Helden-Popalltag, und deshalb roh und kraftvoll in Turbonegro-Ästhetik auf den Bühnen dieses Landes unterwegs, um zu belehren und zu bekehren - oder umgekehrt. Mit einer totalen "Ich scheiß auf alles"-Einstellung. Nicht umsonst die Backstage-Gerüchte: "Hey, die haben eben Klee gedisst, und dabei saß die Kerstgens im selben Raum!". Passt irgendwie zu diesen Jungspunden, die kackdreist die 80er Jahre zitieren, dabei aber dermaßen Krach schlagen, daß völlig unklar bleibt, was jetzt nun genau zitiert wird. Punk? Nein, zu poppig. NDW? Nein, zu punkig. Noise? Nein, zu Disco. Fragende Gesichter ob solcher Zeilen wie: "Blaue Hände auf Kanonenofen aus dem Land der goldenen Buffaloträger", und trotzdem ansteckende Begeisterung in jedem Blick der zuerst völlig verwirrt dreinblickenden Masse Musikprovinz. Zu der ich mich an jenem Abend angesichts dieser kleinen musikalischen Revolution auch zählte. "Von Spar proteges moi!" steht auf einer Shotgun geschrieben, gedruckt auf 100 % Baumwolle in T-Shirt-Form. Ich hab's (v)erstanden. Und frage mich auch drei Tage später immer noch, wieso ich diese Scheiße so genial finde. Ich wette, ich bin da nicht alleine...

 

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