Irgendwann, vor ganz ganz langer Zeit, als Menschen noch Haare statt Kleidung trugen, und Fleisch bevorzugt am Stück gegessen wurde, da saß ein intelligenter Fast-Mensch am Lagerfeuer, bruzelte sich ein hübsches Stück Dinosaurier-Kuh, und hatte plötzlich eine Erleuchtung. Eine Erleuchtung, die die meisten von uns heutzutage als "unwahr" abschmettern. Eine Erleuchtung, die aber tatsächlich wahr ist. Eine Erleuchtung, die leider nur immer dann erst ernstgenommen wird, wenn kein Kompromiß mehr in Sicht ist.

Es geht um die Mär des "Wir bleiben Freunde, auch wenn die Beziehung jetzt vorbei ist!". Herr Shhhh, der kleine vulgäre Drecksack, steht seit gestern Abend gerne auf, und schmettert ein fröhliches "Fuck It!" in die Runde, wenn ein vermeintlicher Experte (und davon gibt's ja immer dann viele, wenn gerade eine Krise ins Haus steht), seine Erleuchtung zum besten gibt.

Denn: Wenn die Beziehung wirklich innig war, wenn man zeitweilig das Gefühl hatte, daß es sich hier um eine mögliche "Liebe des Lebens" handelte, wenn man glaubt, der jetzt Ex-Partner sei das einzige Individuum auf unserer eiförmig vor sich hinrotierenden Welt, das als universelles Pendant fungiere, dann kann eine Freundschaft nach der abschliessenden Trennung nicht funktionieren. Zumindest nicht von beiden Seiten.

Es kann nicht klappen. Mindestens eine Partei der beiden sich trennenden hat ein Problem mit dem allein sein. Mindestens eine Partei will nicht mit dem Gedanken Leben, daß die andere sich jetzt umorientiert, oder sogar den Glauben an die "ewige Liebe" ob einer gewissen umstandsbedingten Rationalität längst verworfen hat.

Auch Herzen drehen sich irgendwie eiförmig. Das fällt mir in meinem Umfeld immer wieder auf, und spätestens jetzt weiß ich, daß sogar meins nicht ganz sauber tickt. Und ich sehe vor meinem gesitigen Auge, das immer ein bißschen zu schielen scheint, den Halbaffen am Lagerfeuer sitzend, sich die Hände reibend, glücklich glucksend: "Verarscht!"

Mildernd ist jedoch der Umstand: Wenn man sich mit dem Gedanken abgefunden hat, daß es so ist wie es ist, dann freut man sich auch auf das, was da jetzt kommt. Ein freundschaftliches Katergefühl bleibt, aber das läßt sich nicht im geringsten gegen die Zukunft aufwiegen. Die weitaus verheißungsvoller erscheint. Denn damals, an diesem Lagerfeuer, saß ja noch ein anderer Typ, der auch so eine Erleuchtung hatte. Er war Vegetarierer, und murmelte ständig: "Alles was nach so einer Zeit kommt, kann nur besser werden. Innere Reife und so".

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Und als Song zum Text, die Musik vom Herrn Sportraucher und Herrn Shhhh. Eigenwerbung galore!

 

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