Ich starre entsetzt auf meine ungeschnittenen Fingernägel, und stelle fest: Ich bin sowas von unperfekt. Ich weiß nicht, ob gleichaltrige Kinder perfekter sind als ich, aber das, was ich sehe, wenn ich mich fühle, oder eher das was ich fühle, wenn ich mich sehe, empfinde ich als unperfekt. Vielleicht ist unperfekt auch der falsche Ausdruck, denn Perfektion gibt es meiner Ansicht nach nicht. Perfektion ist sicherlich eine Art undefinierbare Ideologie, nach der man streben kann, aber sie bleibt unerreichbar. Da sie nicht Existent ist.
Wie perfekt ist man, wenn man als Kleinkind die heißgeliebte Schildkröte in den Backofen gesteckt hat, fest im Glauben ihr sei kalt? Wie perfekt ist man, wenn man als kleiner Junge Ziegenscheisse gefressen hat, weil man dachte, dass seien Bonbons? Wie perfekt ist man als Jugendlicher, wenn man sich tagtäglich von seinen Eltern ohne jedwede Gegenwehr einreden läßt, man sei ein verkommener Sohn? Und wie perfekt ist man dann als Erwachsener, wenn man glaubt, alle Probleme lösten sich irgendwie von selbst? Und wenn man dann mit dieser völlig geistlosen Einstellung auch noch die Überbleibsel von Kindheit und Jugend mit sich rumschleppt?
Denken wie ein Vierzigjähriger, Aussehen wie ein Endzwanziger, Handeln wie ein Achtzehnjähriger und fühlen wie ein Kleinkind. Eine bunte Mischung aus Fehlern, die man tagtäglich in seiner Westentasche mitführt, fest in der Annahme das sei jetzt die Reife, die sich allmählich bemerkbar macht, und nicht etwa noch der diffuse Prozeß des langsam Erwachsenwerdens und nicht wissen wohin mit sich selbst. Und selbst das Umfeld vermischt sich in der Mischung. Alles bunt, alles wild, alles unberechenbar, und fernab von Perfekt.
Gerade im Moment empfinde ich die Mischung aus pflanzlichen Uppern und einem Glas Sekt als perfekt. Dafür aber alles andere nicht. Höchstens die Erkenntnis: Es gibt immer etwas besseres als Perfektion. Spätestens dann, wenn die Entwicklung voranschreitet. Oder die Wirkung nachlässt.
Wie perfekt ist man, wenn man als Kleinkind die heißgeliebte Schildkröte in den Backofen gesteckt hat, fest im Glauben ihr sei kalt? Wie perfekt ist man, wenn man als kleiner Junge Ziegenscheisse gefressen hat, weil man dachte, dass seien Bonbons? Wie perfekt ist man als Jugendlicher, wenn man sich tagtäglich von seinen Eltern ohne jedwede Gegenwehr einreden läßt, man sei ein verkommener Sohn? Und wie perfekt ist man dann als Erwachsener, wenn man glaubt, alle Probleme lösten sich irgendwie von selbst? Und wenn man dann mit dieser völlig geistlosen Einstellung auch noch die Überbleibsel von Kindheit und Jugend mit sich rumschleppt?
Denken wie ein Vierzigjähriger, Aussehen wie ein Endzwanziger, Handeln wie ein Achtzehnjähriger und fühlen wie ein Kleinkind. Eine bunte Mischung aus Fehlern, die man tagtäglich in seiner Westentasche mitführt, fest in der Annahme das sei jetzt die Reife, die sich allmählich bemerkbar macht, und nicht etwa noch der diffuse Prozeß des langsam Erwachsenwerdens und nicht wissen wohin mit sich selbst. Und selbst das Umfeld vermischt sich in der Mischung. Alles bunt, alles wild, alles unberechenbar, und fernab von Perfekt.
Gerade im Moment empfinde ich die Mischung aus pflanzlichen Uppern und einem Glas Sekt als perfekt. Dafür aber alles andere nicht. Höchstens die Erkenntnis: Es gibt immer etwas besseres als Perfektion. Spätestens dann, wenn die Entwicklung voranschreitet. Oder die Wirkung nachlässt.
Herr shhhh
am Donnerstag, 8. April 2004, 17:08
polaroid_rot kommentierte am 8. Apr, 17:39:
Ihhhh. Das Wort REIFE sticht raus. Ich hasse dieses Wort.Es besagt nur Unfug. Ausserdem glaube ich fest daran, dass wenn man es aus seinem Wortschatz streicht und auch keinen Anspruch darauf erhebt, dem Inhalt des Wortes gerecht zu werden...ähm...was wollte ich sagen? Also Reife ist ein schlimmes Wort.
shhhh entgegnete am 8. Apr, 17:54:
Reife muß nichts schlechtes sein.
Ich find Reife gut, wenn Sie nicht in Altklugheit oder sowas mündet. Aber die kindliche Naivität sollte man sich trotzdem bewahren. Das Leben ist zu kurz, um zu reif zu sein...
Eriador kommentierte am 8. Apr, 17:44:
Irgendjemand hat mir mal gesagt
diese Jagd nach Perfektion sei ein typisch deutsches Problem. Somit zitiere ich also Kästners Erich,
Entweder man lebt, oder man ist konsequent.
Auslernen werden wir wohl nie, bis zu dem Tag an dem wir von endgültig tschüß sagen, der Rest ist Try and error, wichtig ist dabei doch nur, ob man in der Lage ist aus seinen Fehlern zu lernen.
shhhh entgegnete am 8. Apr, 17:53:
Ich behaupte ja nicht,
das ich nach Perfektion strebe. ich sage nur, daß mir auffällt, wie weit weg man von einem vermeindlich "perfekten" Zustand sein kann. Da passt das mit dem "nie auslernen" durchaus rein. Was aber jetzt an deinem Kommentar frustriert: Trial & Error kann auch eine Endgültigkeit haben, die sicherlich dazu führt, daß man bestimmte Fehler nciht nochmal macht, die aber auch dazu führen kann, daß irgendwas irgendwie vorbei ist, weil man der Error endgültig war. Oder so ähnlich. Ich weiß auch nicht, ich steh unter Drogen oder so...
Eriador entgegnete am 8. Apr, 18:28:
Äh wat
sorry nix verstaan.Kann aber auch daran liegen dass ich so vollgefressen bin. Bewegungsunfähig, wahrscheinlich auch im Kopf.
shhhh entgegnete am 8. Apr, 18:38:
Sagen wir's mal anders:
Fehler zu machen wird nicht erträglicher, wenn man vorher von ihnen weiß. Hypothetisches Beispiel: Schule. Matheklausur. Ich spicke, weil ich nicht aufgepasst habe. Ich weiß, daß das scheiße ist, ich weiß, daß ich von der Schule fliegen kann, ich tu's aber trotzdem, weil ich weiterkommen will. Wenn ich von der Schule geflogen bin, weiß ich, daß ich nicht noch mal spicken sollte. Aber ich kann den Fehler eh nicht noch mal machen, weil ich sowieso nicht mehr auf der Schule bin. Das ist Trial&Error-Endgültigkeit. Folglich ist Trial & Error irgendwie Arsch. Perfekt wäre es, garnicht erst zu spicken, weil ich dann auch nicht von der Schule fliegen kann. Dann flieg ich aber von der Schule, wenn ich die Matheklausur verkacke. Apropos Kacke: Und diese Bachblütenkacke macht mich irgendwie bekloppt...
Eriador entgegnete am 8. Apr, 19:39:
Äh Hase...
man weiß nicht immer das es falsch ist nicht war, und alles vermeiden was evtl. falsch sein könnte, führt automatisch dazu, dass man eine ganze Menge schöner Erlebnisse verpassen kann ne wor?
miss.understood entgegnete am 9. Apr, 10:44:
herr shhhh,
zwei dinge. ersten: denken macht blöd. zweitens: männer neigen dazu, in den falschen momenten viel zu denken und ebenfalls in den falschen momenten gar nicht zu denken.