Clavia is ne tolle Firma. Clavia baut knallrote Synthesizer. Das sind Tasteninstrumente, mit denen man komische Geräusche erzeugen kann, die nbicht natürlichen Ursprungs sind. Gezz haut Clavia was neues auf'n Markt. Den G2. Das is für mich persönlich gezz ma so, wie für andere Leute der neue Superturboporsche. Der G2 is für Synthesizerverhältnisse relativ teuer, aber wenn ich so recht überlege, habe ich für das Schätzecken in meinem kleinen Fuhrpark damals auch nicht weniger bezahlt. Nu' is der G2 aber nich mit mein Schätzecken vergleichbar, weil der G2 eine offene, modulare Architektur hat. Dat sacht dem Freakshowleser gezz ersma nix, mir aber ne ganze Menge. Deshalb versuch ich das ma Freakshowkompatibel zu erklären. Also dat ist jezz so: Ein normaler Synthesizer is wie so'n Auto. Der hat also ein eigenständiges Gehäuse, und innendrin sonnen Motor, der Geräusche macht, und wo alles so ein biscken festgelegt ist. Also PS und KW und sowas. Und man kann den halt fahren wie man will und lustich is. Also schnell oder langsam, datt is einem selbs überlassen. Der G2 is gezz aber anders, weil man da im Prinzip alles selber festlegen kann. Also wie ein Auto, wo ich vor dem losfahren sagen kann: ich will gezz heute mal den langsameren Motor, aber dafür den dickeren Auspuff, damit datt mehr Krach gipt. Und deshalb is der G2 auch feiner als die anderen Synthesizer, weil da alles offen is. Und wenn ich den nich noch dieses Jahr bei mir auf'm Tastenständer stehen hab, geh ich freiwillich anschaffen...

Gestern Abend dachte ich noch angestrengt über ein Thema nach, das bisher jahrelang in der Gehirnschublade mit dem Aufkleber "ganz großes Tabu" vor sich hin staubte. Ich öffnete die Schublade, nahm das Thema heraus, betrachtete es eine Weile, und war mir nicht mehr so sicher, ob die vor etlichen Jahren selbsauferlegte Tabuisierung noch eine Rolle spielte. Ganz im Gegenteil. Ich begann mich mit dem tabuisierten Thema anzufreunden.

Wir tranken drei Bier zusammen, rauchten ein paar Zigaretten, und waren uns relativ sicher, daß sich das tabuisierte Thema vielleicht doch irgendwann thematisieren liesse. Ich blickte es fragend an: "Du, sag mal, wieso hab ich Dich vorher so verflucht?" Und es sprach mit sanfter, nach Harry Rowohlt klingender Stimme: "Vielleicht war der Zeitpunkt nicht der Richtige. Aber die Tatsache, daß Du mich aus der Schublade rausgekramt hast, und jetzt mit mir sprichst, zeigt ja, daß wir beide uns langsam dem richtigen Zeitpunkt und den richtigen Bedingungen nähern."

Ich nahm noch einen Schluck aus meiner handwarmen Bierflasche, und legte das Thema in ein offenes Regal, um es ja nicht aus den Augen zu verlieren. Und war mir sicher, daß der richtige Zeitpunkt näher war, als jemals zu vor.

They seem to live in Panavision
On a TV screen or in a non-stop dream
UNIDENTIFIED MEN

I think it ain't just

At the first glance, I knew there was no chance
To come into contact or to find a new compact
UNIDENTIFIED MEN

I think it ain't just

 

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