Wenn ich im Moment die Wahl zwischen ich und ich hätte,
würde ich grundsätzlich die Alternative wählen.

Ein Tag der Wiederentdeckungen. Seit heute Früh, also seit dem Moment, wo ich mich wieder mit so schwerwiegenden Sachen wie Produktbeschreibungen für Hydraulikschläuche beschäftigen muß, läuft das Oeuvre der drei schicken Herren von Zoot Woman rauf und runter. "Zoot Woman", welch bescheuerter Name für eine Band, die mitunter maßgeblich daran schuld trägt, daß letztes Jahr bei H&M die 80er ausbrachen. Und dabei war es wahrscheinlich nicht mal böse gemeint. Aber Zoot Woman können sich trotz des Freibriefes, altersbedingt gar nicht an den 80er teilgenommen zu haben, nie im Leben davon Freisprechen, daß sie nicht doch irgendwas mit der unseeligen Plastikpop-Dekade zu tun hatten. Nevertheless: "Living in a Magazine" ist und bleibt ein hirnzerfressendes Monster von einem Popsong. Einer der Songs, über die ich mich ärgere, sie nie geschrieben zu haben. Dieses nervös zuckelnde Synthieriff des ersten Refrains, daß sich durch die Gehörgänge beißt, um dann in einer Art Plastikfunkstrophe zu verschwinden. Dann dieser jammerige, fast schon falsettartige Gesang, völlig unterkühlt, und doch irgendwie packend. Und gegen Ende die epileptische Melange aller Elemente, die irgendwo in einem Outro mündet, daß mich unruhig auf dem Stuhl hin- und herhibbeln läßt. Zeitlospop ist das. Mehr davon...

 

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