Gestern Abend dachte ich noch angestrengt über ein Thema nach, das bisher jahrelang in der Gehirnschublade mit dem Aufkleber "ganz großes Tabu" vor sich hin staubte. Ich öffnete die Schublade, nahm das Thema heraus, betrachtete es eine Weile, und war mir nicht mehr so sicher, ob die vor etlichen Jahren selbsauferlegte Tabuisierung noch eine Rolle spielte. Ganz im Gegenteil. Ich begann mich mit dem tabuisierten Thema anzufreunden.
Wir tranken drei Bier zusammen, rauchten ein paar Zigaretten, und waren uns relativ sicher, daß sich das tabuisierte Thema vielleicht doch irgendwann thematisieren liesse. Ich blickte es fragend an: "Du, sag mal, wieso hab ich Dich vorher so verflucht?" Und es sprach mit sanfter, nach Harry Rowohlt klingender Stimme: "Vielleicht war der Zeitpunkt nicht der Richtige. Aber die Tatsache, daß Du mich aus der Schublade rausgekramt hast, und jetzt mit mir sprichst, zeigt ja, daß wir beide uns langsam dem richtigen Zeitpunkt und den richtigen Bedingungen nähern."
Ich nahm noch einen Schluck aus meiner handwarmen Bierflasche, und legte das Thema in ein offenes Regal, um es ja nicht aus den Augen zu verlieren. Und war mir sicher, daß der richtige Zeitpunkt näher war, als jemals zu vor.
Wir tranken drei Bier zusammen, rauchten ein paar Zigaretten, und waren uns relativ sicher, daß sich das tabuisierte Thema vielleicht doch irgendwann thematisieren liesse. Ich blickte es fragend an: "Du, sag mal, wieso hab ich Dich vorher so verflucht?" Und es sprach mit sanfter, nach Harry Rowohlt klingender Stimme: "Vielleicht war der Zeitpunkt nicht der Richtige. Aber die Tatsache, daß Du mich aus der Schublade rausgekramt hast, und jetzt mit mir sprichst, zeigt ja, daß wir beide uns langsam dem richtigen Zeitpunkt und den richtigen Bedingungen nähern."
Ich nahm noch einen Schluck aus meiner handwarmen Bierflasche, und legte das Thema in ein offenes Regal, um es ja nicht aus den Augen zu verlieren. Und war mir sicher, daß der richtige Zeitpunkt näher war, als jemals zu vor.
Herr shhhh
am Dienstag, 27. April 2004, 20:33
teacher kommentierte am 27. Apr, 21:09:
Angeblich
leben in unserer westlichen Gesellschaft nur mehr 2 Typen, die man aus der Tabukiste zu einem Bier holen könnte: Selbtbefriedigung und Lohnfragen. Ich stell mir vor, was sich die beiden in der Kiste zu erzählen haben.
shhhh entgegnete am 27. Apr, 21:22:
Ne, ne,
da gibt es mit zunehmendem Alter defitiniv noch mehr. Unbd letztendlich hängts ja auch immer mit den eigenen Werte- und Moralvorstellungen zusammen. Wenn ich jetzt gestern Abend über Selbstbefriedigung nachgedacht hätte, wär das auch irgenzwie reichlich albern...
miss.understood kommentierte am 28. Apr, 08:35:
sex mit möbelstücken vielleicht ? oder aber eine karriere als hip hop produzent ?
shhhh entgegnete am 28. Apr, 09:11:
Ich hatte kürzlich
die Google-Anfrage "Suche reichen HipHop-Produzenten" unter meinen Referrern.Miss, ich hab auch schon HipHop-Tracks mit 'nem Amerikaner gemacht, ob Du's glaubst oder nicht.
miss.understood entgegnete am 28. Apr, 09:49:
also gehts
doch um sex mit möbelstücken.
shhhh entgegnete am 28. Apr, 09:53:
Miss,
das is ja kein Tabuthema. So' ne richtig perverse Nummer mit dem CD-Regal ist ja kein echtes Tabu. Schrank von hinten. Hua!
miss.understood entgegnete am 28. Apr, 10:05:
sex mit schafen
ist für italiener kein tabuthema. das mit den möbelstücken war mir neu. mea culpa.
shhhh entgegnete am 28. Apr, 10:07:
Sex mit Schafen
is aber auch nicht mehr in. Der Italiener von heute vergreift sich eher an Gemüse...
eria kommentierte am 28. Apr, 10:22:
danke für die zeilen... haben hohen indentifikationswert. hoffe das tabuthema ist eigentlich sehr erfreulich...
shhhh entgegnete am 28. Apr, 10:23:
Prinzipiell
ist es sogar sehr erfreulich. Es gibt halt eben nur Phasen im Leben, wo man sich grundsätzlich dagegen streubt...
eria entgegnete am 28. Apr, 10:25:
hab schon verstanden. schön, dass sie sich damit anfreunden.
Desideria kommentierte am 28. Apr, 10:26:
Sollte es etwa...
...mit der Kiste Mineralwasser zu tun haben? Vielleicht die Erwägung einer regelmäßigen Getränkelieferung ...
fragmente kommentierte am 28. Apr, 11:00:
Ich habe mein Tabuthema ja nun rausgeholt. Ein kathartischer Effekt hat sich bislang noch nicht eingestellt, auch hat sich noch keine augenöffnende Erkenntnis abgezeichnet.Bislang fühle ich mich eher elend. Vielleicht ist die menschliche Eigenschaft des Vergessens eine Gnade?
So sehr ich auf Ihr Tabuthema gespannt bin - überlegen Sie es sich gut.
shhhh entgegnete am 28. Apr, 11:03:
Mir ging's weniger darum,
mein persönliches Tabuthem völlig überstürzt in die Tat umzusetzen. Mir ging's eigentlich eher um den persäönlichen Wertewandel, der sich mit zunehmender Reife einstellen kann. Früher mochte ich auch keine Oliven, mittlerweile kann ich nicht ohne...
fragmente entgegnete am 28. Apr, 11:30:
nur mal so aus Interesse:Gibt es in Ihrer Biografie auch Dinge, an die sich zu erinnern irgendwie schmerzhaft ist?
shhhh entgegnete am 28. Apr, 11:42:
Aber Hallo.
Sicher. Eine ganze Menge.