Diese Tage, an denen irgendwie alles schief läuft, obwohl es eigentlich nichts zu beanstanden gibt. Tage wie heute. Keine Dramen (höchstens klitzekleine, die aber zum Glück befristet sind) die dafür Sorgen könnten, daß man so oder so schon anfällig durch den Alltag trottet. Nein, man ist eigentlich selbstsicher, oder zumindest so fest in der Tagesroutine drin, daß einem eigentlich nichts etwas anhaben könnte.

Und dann prasseln Murphy, der Alltag, Satan, oder das genetisch vererbte Ungeschick dennoch auf einen hernieder wie biblische Plagen aus der nächsten Gibson-Verfilmung. Der innere Scheißemagnet arbeitet auf hochtouren, und zieht neben kollabierenden Kaffeetassen, psychotischen Putzfrauen, begriffstutzigen Briefträgern, nervtötenden Nebenjobs und mich völlig anpissenden (längst beglichenen) Geldforderungen alles an, was einem Tag und Laune vermiesen kann. So sehr man sich noch morgens auf den Feierabend gefreut hat, so sehr verflucht man ihn auch an solchen Tagen, denn die Gewissheit mit der beschissensten aller möglichen Launen den Heimweg antreten zu müssen motiviert keineswegs eben solchen anzutreten. Und auch Alternativ-Perspektiven wie eine Flasche Bordeaux und eine köstlich belegte Pizza lindern den inneren Abgesang auf Alltag und Konsorten nicht. Einzig motivierend: Die Vorfreude darauf, daß wenigstens einer heute einen Fehler macht, den er bitter bereuen wird - sollte er mir denn in die Quere kommt. Aber selbst das wird heute wahrscheinlich nicht passieren.

Und wehe einer kommt mir mit: Ach wärste doch lieber im Bett geblieben! Trugschluß! Auch Betten sind nicht mehr das was sie mal waren. Zum Beispiel sicher...